DRV rückt Auslandstourismus stärker in den politischen Fokus / Workshop der Regierungsfraktionen im Bundestag: DRV-Hauptgeschäftsführer verdeutlicht Stellenwert des Outgoing
(Berlin) - Vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländer ist Tourismus Motor für Wachstum und Beschäftigung. Darauf hat im Bundestag der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Dirk Inger, hingewiesen und den Stellenwert des sogenannten Outgoing-Geschäfts herausgestellt. Auf Einladung des tourismuspolitischen Sprechers der FDP-Bundestagsfraktion, Nico Tippelt, gab Inger einen Impuls zu der Frage, wie der Outgoing-Tourismus die Herausforderungen meistern und seiner Verantwortung gerecht werden kann. Die Tourismuspolitiker der Ampel-Parteien hatten an diesem Mittwoch, 6. September zu einem Austausch mit der Reisewirtschaft im Rahmen der "Nationalen Plattform Zukunft des Tourismus" der Bundesregierung in den Bundestag geladen.
DRV-Hauptgeschäftsführer Inger wies darauf hin, dass Schwellen- und Entwicklungsländer durch Tourismus 457 Mrd. US-Dollar einnehmen. Demgegenüber beträgt die staatliche Entwicklungshilfe für diese Staaten von allen Geberländern 100 Mrd. US-Dollar. "Das zeigt, dass Tourismus der größte Entwicklungshelfer der Schwellen- und Entwicklungsländer ist. Dort ist er außerdem für jeden vierten neu geschaffenen Arbeitsplatz verantwortlich", so Inger.
Des Weiteren hob er hervor, dass Reisen notwendigerweise mit Mobilität verbunden sei, wodurch CO2-Emmissionen entstehen. "Die Unternehmen arbeiten bereits intensiv daran, den Ausstoß von Klimagasen zu senken", so Inger. Insbesondere im Luft- und Seeverkehr bedürfe es dazu flankierender politischer Entscheidungen. Außerdem sei ein verbessertes und zuverlässiges Angebot von grenzüberschreitenden Bahnverbindungen sinnvoll. Inger betonte: "Politisches Ziel darf aber nicht sein, Reisen zu verbieten oder einzuschränken." Dies machte auch FDP-Tourismussprecher Nico Tippelt deutlich.
DRV-Hauptgeschäftsführer Inger nannte fünf konkrete Punkte, wie die Politik den Outbound-Tourismus stärken könne:
- Für faire politische Rahmenbedingungen sorgen - zum Beispiel die Pauschalreise als verbraucherfreundlichste und sicherste Reiseform zu unterstützen. Hier wies er auf Überlegungen der EU-Kommission hin, durch weitere Auflagen den Markt für Pauschalreisen zu marginalisieren und warb für politische Unterstützung dagegen in Berlin.
- Nachhaltige Mobilitätsinfrastruktur und die Konnektivität fördern.
- Touristische Zielgebietsentwicklung als Teil der Außenwirtschaftsförderung zu etablieren.
- Regenerative Kraftstoffe für den See- und Flugverkehr (Sustainable Aviation Fuel SAF) fördern.
- Den tourismusbezogenen Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bundesministerien und der Reisewirtschaft zu intensivieren.
Ergebnis der Workshop-Debatte, deren Resümee Tippelt in die Gesamtrunde einbrachte, war der übereinstimmende Wunsch, das Thema der Auslandsreisen noch stärker in der Nationalen Plattform Zukunft des Tourismus zu verankern.
Nationale Plattform Zukunft des Tourismus nimmt Fahrt auf
Die Arbeit und Ausgestaltung der Nationalen Plattform Zukunft des Tourismus der Bundesregierung nimmt weiter Formen an. In diesen Tagen nehmen der Lenkungskreis und die Arbeitsgruppen ihre Arbeit auf. Der Outgoing-Tourismus - das Standbein und Rückgrat der deutschen Reisewirtschaft - soll nun stärker in die Arbeit eingebunden werden. Der Deutsche Reiseverband (DRV) bringt sich dafür verstärkt in die Gremien des vom Bundeswirtschaftsministeriums initiierten Projekts innerhalb der Nationalen Tourismusstrategie ein. Dem Lenkungskreis für die Plattform gehört auch DRV-Präsident Norbert Fiebig an.
In die Arbeitsgruppen Klimaneutralität, Fachkräfte und Wettbewerbsfähigkeit bringen sich Expertinnen und Experten des DRV ein, um die Sicht der Reiseveranstalter und Reisebüros einfließen zu lassen.
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