DRV-Präsident Klaus Laepple: Balearen-Ökosteuer ist kein Stornierungsgrund

(Düsseldorf) - Der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalter Verband (DRV) hält Einschätzungen von Verbraucherschützern, wonach bereits gebuchte Reisen nach Mallorca und anderen Balearen-Inseln wegen der seit dem 1. Mai 2002 obligatorischen "Ökosteuer" kostenlos storniert werden könnten, für abwegig. Die Steuer sei von der autonomen Regierung der Inselgruppe im Alleingang, überhastet und gegen den Widerstand der deutschen Reisebranche eingeführt worden, erklärte DRV-Präsident Klaus Laepple am 2. Mai in Düsseldorf.

"Auf diese unvernünftige politische Entscheidung hatten und haben hiesige Pauschalreiseveranstalter keinen Einfluss, insofern gibt es keinen Stornierungsgrund", stellte Klaus Laepple klar. Im Gegenteil: Der Branchenverband und seine Mitglieder hätten alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die Regionalregierung von ihren Plänen abzubringen, oder zumindest eine Steuererhebung erst ab Beginn der Wintersaison zu erreichen. In Kenntnis der daraus folgenden Probleme habe sich die Regierung von Ministerpräsident Francesc Antich dennoch dafür entschieden, die Steuer während der Laufzeit der deutschen Sommerkataloge ab 1. Mai von den Beherbergungsunternehmen kassieren zu lassen, kritisierte der DRV-Präsident.

Wer den Gesetzestext unter www.ecotasa.org im Internet abrufe, werde zudem feststellen, dass Steuerschuldner einzig und allein Übernachtungsgäste über zwölf Jahre und nicht etwa Pauschalveranstalter sind. Diese konnten bei Drucklegung ihrer Kataloge weder das Ob noch den Zeitpunkt des Inkrafttretens der sogenannten Ökosteuer absehen, sagte Klaus Laepple: Ansprüche auf nachträgliches Inkludieren der Steuer in den Pauschalpreis würden jedoch den Reiseveranstalter zum Steuerschuldner machen. Das stehe sogar im Widerspruch zum Ecotasa-Gesetz der Balearen.

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