Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Druck-Tarifkonflikt steuert auf Arbeitskampf zu

(Frankfurt/Main) - Der Tarifkonflikt in der Druckindustrie steuert auf einen Arbeitskampf zu. Die sechste Runde der Verhandlungen wurde am Donnerstag nach 15-stündigen Gesprächen in Frankfurt ohne Ergebnis abgebrochen. Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft ver.di, Frank Werneke, geht davon aus, dass nun Urabstimmungen eingeleitet werden. Darüber wird die Tarifkommission am Vormittag beraten. «Ich sehe uns am Ende dieser Verhandlungen», sagte Werneke.

ver.di wies den Arbeitgebern die Schuld am vorläufigen Scheitern der Verhandlungen zu. Die Gewerkschaft sei bereit gewesen, einen Abschluss für 13 Monate mit 3,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie eine Einmalzahlung von 43 Euro zu akzeptieren. «Wir haben einen tragfähigen Kompromiss ausgehandelt, wir müssen nun feststellen, dass auf Arbeitgeberseite dieser Kompromiss nicht trägt», sagte Werneke. Die Gewerkschaft sei an ihre Grenzen gegangen. Ursprünglich hatte ver.di 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die 220 000 Beschäftigten gefordert.

Der Verhandlungsführer des Bundesverbandes Druck und Medien, Wolfgang Pütz, erklärte, der Vorschlag von ver.di sei auf Arbeitgeberseite «nicht konsensfähig» gewesen. Dies betreffe sowohl die lineare Erhöhung als auch die Gesamtkostenbelastung. Die Arbeitgeber seien der Gewerkschaft ein deutliches Stück entgegengekommen und habe ein Ergebnis von rund drei Prozent vorgeschlagen, teilte der Bundesverband nach dem Abbruch der Verhandlungen mit. Pütz äußerte sich enttäuscht über den Ausgang der Verhandlungen und sagte. «Wir sind uns über die Konsequenzen des Abbruches sehr im Klaren gewesen, wir rechnen damit, dass es Streiks geben wird.»

Die Gremien der Tarifparteien beraten am Vormittag über das weitere Vorgehen. Der Tarifkommission von ver.di werde empfohlen, Urabstimmungen einzuleiten, sagte Werneke. Die endgültige Entscheidung trifft dann der ver.di-Bundesvorstand voraussichtlich am Montag. Bei den Arbeitgebern berät der Sozialpolitische Ausschuss über die Lage.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10 10785 Berlin Telefon: 030/69560 Telefax: 030/69563956

NEWS TEILEN: