Druck auf Gehälter durch Arbeitgeber / ver.di macht sich stark für Psychologen und Psychotherapeuten
(Berlin) - Mit großer Sorge beobachtet der Berufsverband Deutscher Psychologen (BDP) die Versuche kommunaler und anderer Arbeitgeber, neue Verträge mit Diplom-Psychologen, Psychologischen Psychotherapeuten (PP) und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) abzuschließen und dabei Entgeltgruppen festzuschreiben, die weit unter der Qualifikation und den Tätigkeitsmerkmalen der Betroffenen liegen. Solche Angebote gehen hinab bis zur Entgeltgruppe 11. Elisabeth Götzinger vom BDP warnt davor, sich auf solche Verträge einzulassen.
Auch seitens der Arbeitsgruppe "Entgelt öffentlicher Dienst" bei ver.di, in der Laszlo Pota die Interessen der BDP-Mitglieder vertritt, werden solche Versuche der Arbeitgeber als völlig unakzeptabel angesehen. Die Spanne für die genannten Berufsgruppen liege zwischen den Entgeltgruppen 13, 14 und 15, keinesfalls darunter.
Die genannte Arbeitsgruppe bei ver.di hat in Vorbereitung auf grundsätzliche Entscheidungen der Bundestarifkommission bei ihrem jüngsten Treffen in Göttingen festgelegt: "Beschäftigte mit Tätigkeiten, die sich aus dem Grundmerkmal der EG 13 durch das Erfordernis einer Zusatz- oder Spezialausbildung per Gesetz vorgeschrieben herausheben, sowie Beschäftigte, die ohne diese Zusatz- oder Spezialausbildung aufgrund entsprechender Kenntnisse oder Fertigkeiten diese oder gleichwertige Tätigkeiten ausüben, sollen in die Entgeldgruppe 15 eingeordnet werden (fachärztlichäquivalente Eingruppierung)". Der BDP, der seit langem die Gleichstellung der approbierten Psychologen mit den Fachärzten fordert, steht hundertprozentig hinter dieser Forderung. Für Diplom-Psychologen hieße das künftig EG 13, für PiA im Praktischen Jahr EG 14 (wie Ärzte in der Weiterbildung zum Facharzt) und für PP und KJP EG 15. Leitungspositionen sind extra zu behandeln und mit EG 14 oder 15 zu entgelten.
Voraussichtlich werden die Gespräche über die Details der Eingruppierung von ver.di mit den Arbeitgebern genau wie die zwischen Marburger Bund und Arbeitgebern noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Laszlo Pota erwartet endgültige Festlegungen Anfang 2007.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP), Bundesgeschäftsstelle
Christa Schaffmann, Pressesprecherin
Glinkastr. 5-7, 10117 Berlin
Telefon: (030) 2091490, Telefax: (030) 20914966
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