Drohenden Ärzte-TÜV durch freiwillige Zertifizierungsmaßnahmen verhindern
(Berlin/Bonn) - Eine erhöhte Bereitschaft der Ärztinnen und Ärzte, ihre Fortbildungen bei den Ärztekammern zu dokumentieren oder diese zu zertifizieren hat Dr. Klaus-Peter Schaps, Vorsitzender des Arbeitskreises Ausbildung, Weiterbildung und Niederlassung im Hartmannbund, eingefordert. Nur mit dieser umfassenden Zertifizierungsbereitschaft habe die ärztliche Selbstverwaltung ein Instrumentarium in der Hand, den Forderungen nach Zwangsfortbildung kraftvoll entgegenzutreten und damit einen weiteren Einschnitt in die ärztliche Freiberuflichkeit abzuwehren.
Hintergrund des Appells von Dr. Schaps ist die Aufforderung der Gesundheitsministerkonferenz an die Ärztekammern, über die freiwillige Fortbildungszertifizierung hinaus weitere Maßnahmen und Verfahren zur regelmäßigen Darlegung ärztlicher Kompetenz zu prüfen. Wie ein solcher Ärzte-TÜV aussehen könnte, hatte der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen im Jahr zuvor folgendermaßen umrissen: Rezertifizierung von allen Ärzten nach angelsächsischem Vorbild. Dies können wir nur, befürchtet Schaps, in einem dirigistisch, staatlich kontrollierten Modell enden.
Insofern hätten es die Kolleginnen und Kollegen selbst in der Hand, durch eine breite Beteiligung an der Fortbildungszertifizierung einem erneuten staatlichen Wölbungs-Drängen in ureigene ärztliche Belange erfolgreich Paroli zu bieten zumal es die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland aufgrund ihrer hohen Fortbildungs-Bereitschaft überhaupt nicht nötig hätten, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen.
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