Drogenkonsum steigt – Suchtberatung hilft wirksam gegen Absturz und Verelendung
(Berlin/Freiburg) - „Unsere Caritas-Suchtberatungsstellen sind ein lebenswichtiger Anker für Menschen mit Abhängigkeitsproblemen. Sie bieten wirksame Hilfe für Suchtkranke und für ihre Angehörigen“, betont Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes (DCV) anlässlich des morgigen Aktionstages „Suchtberatung – Kommunal wertvoll!“.
„Sucht kann nicht nur die eigene Gesundheit ruinieren, oft wird sie für das ganze familiäre Beziehungsnetz der Erkrankten zu einer zentnerschweren Last. In einer Zeit, in der Drogenkartelle mit Gewalt große Mengen auf den deutschen Markt bringen und der Drogenkonsum erheblich steigt, sind Beratungsstellen vor wachsende Herausforderungen gestellt. Die verunglückte Teillegalisierung von Cannabis und neue Risiken bei nicht-stoffgebundenen Süchten charakterisieren die Herausforderungen, mit denen unsere Beraterinnen und Berater konfrontiert sind“, so Welskop-Deffaa.
Suchtberatung ist unterfinanziert
Sorgen bereitet dem Deutschen Caritasverband die prekäre finanzielle Situation der Beratungsstellen: Drei Viertel der Suchtberatungsstellen in Deutschland können ihre Kosten in diesem Jahr nicht decken. „Ein nachhaltiger Erhalt der Suchtberatungsstellen ist entscheidend, um suchtkranke Menschen vor dem Absturz zu bewahren und sie auf ihrem Weg in ein neues Leben zu unterstützen“, unterstreicht Welskop-Deffaa. Die Steuereinnahmen, die mit der Cannabis-Legalisierung gestiegen sind, sollten eine bessere Absicherung der Beratungsstellen möglich machen.
Prävention und Krisenstabilisierung
Im Deutschen Caritasverband engagiert sich die Bundesarbeitsgemeinschaft Caritas Suchthilfe - CaSu gemeinsam mit der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) für Absicherung und Ausbau der Beratungsstellen. Suchtberatungsstellen leisten nicht nur wesentliche Unterstützung in der Beratung und Betreuung von Menschen mit Suchterkrankungen und deren Angehörigen, sie spielen auch eine Schlüsselrolle in der Prävention und Krisenstabilisierung. Ihre Arbeit verhindert die Verschärfung sozialer und gesundheitlicher Probleme und trägt maßgeblich zur Entlastung des Gesundheitssystems bei.
Die aktuelle DHS-Studie zeigt detailliert auf, wie eng das Finanzierungskorsett der Beratungsstellen geschnürt ist und wie wenig die für die Beratung vorhandenen Ressourcen ausreichen, um den wachsenden Beratungsbedarf zu bewältigen.
Weitere Informationen zur Studie, zum Aktionstag und zu den angebotenen Unterstützungen finden Sie unter https://www.aktionstag-suchtberatung.de.
Die Zahl der Drogentoten hat sich in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Hierzulande greifen Menschen verstärkt zu Alkohol und Drogen. Die BAG Caritas Suchthilfe – CaSu ist die Interessensvertretung von 111 Mitgliedern mit bundesweit insgesamt 184 Caritas-Einrichtungen – und verzeichnet darunter rund 150 ambulante Einrichtungen, die den Menschen mit Abhängigkeitsproblemen als Anlaufstelle dienen. Zugleich bietet die Caritas eine Online-Beratung an.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner Büro, Anja Stoiser, stellv. Pressesprecher(in), Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin, Telefon: 030 2844476, Fax: 030 28444788