Drei Viertel der Deutschen finden gleichmäßige Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern wichtig
(Berlin) - Das ist das Ergebnis einer repräsentativen YouGov-Umfrage, wie das Bündnis Sorgearbeit fair teilen anlässlich seiner Fachtagung "Sorgearbeit - selbstverständlich weiblich? Close the Care Gap!" am 9. November bekanntgab.
Auf die Frage, wie wichtig es ihnen sei, dass Frauen und Männer sich bezahlte Erwerbsarbeit und unbezahlte Sorgearbeit gleichmäßiger aufteilen, antworten 42 Prozent der Befragten mit "wichtig" und 34 Prozent mit "sehr wichtig".
"Für 76 Prozent der Deutschen ist die gleichmäßigere Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern wichtig bis sehr wichtig. Das ist ein Handlungsauftrag an die Politik. Dem Ziel muss jetzt politische Priorität eingeräumt werden", betonen die 26 Mitglieder des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen, darunter auch der SkF Gesamtverein e.V..
Um der gleichmäßigeren Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern näherzukommen, befürworten 51 Prozent der Befragten die Einführung einer Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige, wenn diese ihre Erwerbsarbeit reduzieren oder für eine gewisse Zeit aussetzen. Weitere 41 Prozent fordern geschlechtergerechte und familienorientierte, flexible Arbeitszeitmodelle. 36 Prozent sprechen sich für staatliche Zuschüsse für die Inanspruchnahme haushaltsnaher Dienstleistungen aus.
"Wir fordern die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen, die die faire Verteilung unbezahlter Sorgearbeit voranbringen, auf die politische Agenda zu setzen und schnellstmöglich umzusetzen", unterstreichen die Bündnismitglieder.
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.053 Personen zwischen dem 18. und 20.10.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Das Bündnis
Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 26 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen.
Quelle und Kontaktadresse:
Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF)
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