Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Drei Jahre nach der Flutkatastrophe: Umfassender Hochwasserschutz bleibt unerlässlich

(Berlin) - Vor drei Jahren verwandelte sich das idyllische Ahrtal in eine Katastrophenzone. Die Flutwelle, ausgelöst durch extreme Regenfälle, riss nicht nur Häuser und Straßen mit sich, sondern auch die Sicherheit und das Vertrauen der Bewohnerinnen und Bewohner. Die Gemeinschaft kämpfte sich durch die Trümmer und begann den Wiederaufbau. Seitdem mehren sich Ereignisse wie im Ahrtal. Klar ist: Um zukünftig die dabei entstehenden verheerenden Folgen zu verhindern, braucht es neben einem besseren technischen Hochwasserschutz auch einen starken natürlichen Hochwasserschutz.

Natürlicher Hochwasserschutz spielt eine entscheidende Rolle in der langfristigen Sicherung des Ahrtals und anderer betroffener Gebiete. Naturnahe Maßnahmen bilden eine nachhaltige und ökologische Ergänzung zu technischen Schutzbauten. Dazu gehören die Renaturierung von Flussläufen, die Schaffung von Überflutungsflächen und Auenlandschaften sowie die Aufforstung in Flussgebieten und die Pufferung von Wasser über Schwammkonzepten in Städten und Landschaften.

"Die Renaturierung unserer Flüsse und die Schaffung natürlicher Überflutungsflächen sind unerlässlich, um Hochwasserspitzen abzupuffern und den natürlichen Wasserabfluss zu unterstützen," erklärt Diana Nenz, Expertin für Wasserpolitik beim NABU. "Natürliche Hochwasserschutzmaßnahmen bieten eine doppelte Dividende: Sie schützen und fördern gleichzeitig die ökologische Vielfalt. Die Lösung liegt darin, technische und natürliche Maßnahmen intelligent zu kombinieren, um langfristig effektiv zu sein."

In einer Risikoanalyse des Umweltbundesamtes (UBA) wird deutliche darauf hingewiesen, dass jetzt mit den wichtigsten Anpassungsmaßnahmen begonnen werden muss, da die Ergebnisse sich erst in 10-50 Jahren zeigen. Bis dahin werden die Temperaturen, die für Naturkatastrophen wie im Ahrtal ausschlaggebend sind, steigen. Laut World Weather Attributionsstudie (WWA) erhöht sich bei einer Erwärmung um 2 Prozent das Risiko für Starkregenereignisse um das Sechsfache. Aktuell übersteigen die Kosten für die durch Katastrophen entstandenen Schäden die Investitionen für Klimaschutz.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(jg)

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