Pressemitteilung | Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)

Dramatik um hohe Papierpreise und Lieferengpässe spitzt sich zu

(Berlin) - Politik muss sich um zu hohe Energiepreise kümmern, Strafzölle auf chinesische Papierimporte müssen wegfallen

Angesichts der unvermindert hohen Papierpreise und Lieferengpässe zeigt sich der Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) einmal mehr besorgt über drohende Auswirkungen: "Unsere Gesellschaft funktioniert in vielen Bereichen über die Informationsvermittlung von gedruckten Medien, die rein digital nicht gewährleistet werden kann. Eine Trendverstärkung weg von Print und hin zu digitalen Kanälen wäre für die Menschen, die Demokratie und für die Wirtschaft fatal", warnt der Hauptgeschäftsführer des bvdm, Dr. Paul Albert Deimel. Es brauche deshalb dringend gemeinsamer Anstrengungen von Papierindustrie, Medien, Industrie und Handel, um es soweit nicht kommen zu lassen. Der bvdm und die Verbände der Papierlieferanten befinden sich daher in einem permanenten Austausch. Im besonderen Fokus stehen hier aktuell die Streiks in finnischen Papierfabriken von UPM. Sie haben am 1. Januar begonnen, wurden zwischenzeitlich verlängert und dauern noch immer an. Betroffen sind vor allem holzhaltige Rollendruckwaren (u.a. Magazin- und Katalogpapiere). Derzeit gibt es keine Anzeichen für eine baldige Beilegung des Konflikts. Und selbst bei einer sofortigen Lösung würde dies einen Ausfall von rund zwei Monaten bedeuten, da die Produktion erst wieder hochgefahren werden müsste. Dadurch verschärft sich die Situation, die bereits von hohen Strom- und Gaspreisen geprägt ist, zusätzlich. Der bvdm unterstützt daher den Appell der Papierhersteller an die Politik, der Höhe der Energiepreise auch zugunsten der mittelständischen Wirtschaft interventionistisch entgegenzutreten.

Einfuhrzölle verschärfen die Lage

Der Spitzenverband der Druck- und Medienindustrie erinnert in diesem Zusammenhang auch an die seit 2017 bestehenden Einfuhrzölle der EU-Kommission für Rollenpapiere und für LWC-Papiere/leichtgewichtige gestrichene Papiere aus China, gegen die er sich schon seinerzeit gewandt hat. "Wer immer noch meint, in der aktuellen Krise auf solche Sanktionen zum Schutz europäischer Produzenten setzen zu müssen, gefährdet die Wertschöpfungskette für Printprodukte endgültig. Die Versorgung mit bezahlbarem Papier muss jetzt im Vordergrund stehen", so der Hauptgeschäftsführer des bvdm.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) Bettina Knape, Pressesprecherin Friedrichstr. 194-199, 10117 Berlin Telefon: (030) 2091390, Fax: (030) 209139113

NEWS TEILEN: