DPVKOM kritisiert Einsparpläne der Deutschen Post
(Bonn) - Die Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM) kritisiert die am Wochenende bekannt gewordenen Einsparpläne der Deutschen Post auf das Schärfste. Medienberichten zufolge will das Unternehmen mit dem Sparprogramm One etwa eine Milliarde Euro binnen Jahresfrist einsparen. Vor allem das Briefgeschäft soll von den Kosteneinsparungen betroffen sein. "Dieses Sparprogramm ist angesichts eines im ersten Quartal 2010 erzielten Konzerngewinns von 1,7 Milliarden Euro völlig ungerechtfertigt. Es dient einzig und allein dazu, den Gewinn des Unternehmens weiter zu erhöhen - zu Lasten des Personals und auch der Kunden", so der DPVKOM-Bundesvorsitzende Volker Geyer.
Geyer weiter: "Es ist doch offensichtlich, dass die Post weiterhin an der Personalkostenschraube drehen will. Außerdem spielt sie nach wie vor mit dem Gedanken, früher oder später die gesamte Zustellung in ihr Tochterunternehmen First Mail auszulagern. Wie ist es sonst zu erklären, dass die Anzahl der Lehrstellen bei First Mail von ursprünglich 15 auf rund 1.000 im kommenden Jahr versiebzigfacht wird?" Mit diesem Vorgehen werden die bei der Deutschen Post AG geltenden Tarifverträge ausgehöhlt und unterlaufen. Schließlich wird bei First Mail ein Stundenlohn von 9,80 Euro gezahlt, während ein Zusteller bei der Deutschen Post durchschnittlich 14 Euro pro Stunde erhält. Nach Auffassung der DPVKOM darf der Wettbewerb im Briefmarkt jedoch nicht über die niedrigsten Löhne geführt werden.
Die DPVKOM warnt das Unternehmen davor, Briefzentren zu schließen, künftig nur noch an fünf statt wie bisher an sechs Wochentagen zuzustellen und auch bei der Pünktlichkeit Abstriche vorzunehmen. Solche Serviceverschlechterungen werden dazu führen, dass das Unternehmen Kunden verliert. Damit werden zahlreiche Arbeitsplätze im Unternehmen vernichtet. "Die DPVKOM fordert den Postvorstand auf, die Einsparpläne schnellstmöglich dorthin zu stecken, wo sie hingehören, nämlich in den Papierkorb. Das Unternehmen wird nur dann Kunden binden und damit Arbeitsplätze sichern können, wenn es auch weiterhin den besten Service und die beste Qualität im Briefmarkt bietet", so der DPVKOM-Bundesvorsitzende.
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