Pressemitteilung | Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM)

DPVKOM fordert lückenlose Aufklärung der Datenaffäre bei der Deutschen Post

(Bonn) - "Die Speicherung von Krankendaten der Postmitarbeiter kann aus Sicht der DPVKOM unter keinen Umständen akzeptiert werden. Wir fordern die Deutsche Post auf, diesen Vorgang schnellstmöglich und lückenlos aufzuklären." Mit diesen Worten reagierte der Bundesvorsitzende der Kommunikationsgewerkschaft DPV Volker Geyer auf die Presse¬meldungen vom vergangenen Wochenende, wonach das Unternehmen in einigen Brief¬zentren detaillierte Krankenakten über ihre Mitarbeiter geführt hat. So wurden Erkrankun¬gen beispielsweise zum Anlass dafür genommen, die entsprechenden Mitarbeiter in den Vorruhestand zu drängen oder ihnen andere Tätigkeitsfelder im Unternehmen zuzuwei¬sen.

Geyer weiter: "Der Postvorstand ist auf dem besten Wege, jeglichen Kredit bei seinen Mit¬arbeitern zu verspielen. Erst fordert er längere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich für die Zusteller, dann ein Aussetzen der tarifvertraglich vereinbarten Lohnerhöhung zum 1. De¬zember 2009 und nun erfahren die Beschäftigten, dass Führungskräfte rechtswidrig Kran¬kenakten geführt haben. Es würde mich nicht wundern, wenn die bekannt gewordenen Fälle nur die Spitze des Eisbergs sind." Wer wie Post-Chef Frank Appel immer wieder öffentlich erklärt, dass der Respekt gegenüber den Mitarbeitern zum Unternehmensleitbild zählt, muss dies auch intern vorleben. Ansonsten ist er unglaubwürdig.

Vor dem Hintergrund der Datenaffäre bei der Deutschen Post und der Deutschen Telekom erneuert die DPVKOM ihre Forderung nach einem wirksamen Arbeitnehmerdatenschutz¬gesetz. Dieses sollte unter anderem beinhalten, dass Arbeitnehmer zwingend darüber in¬formiert werden, welche Daten zu welcher Zeit, auf welche Weise und zu welchem Zweck über sie erhoben werden. Die Speicherung von zum Teil intimen Krankendaten muss aus¬geschlossen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Kommunikationsgewerkschaft DPV im DBB (DPVKOM) Pressestelle Schaumburg-Lippe-Str. 5, 53113 Bonn Telefon: (0228) 911400, Telefax: (0228) 9114098

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