DPhV und GI drängen auf Umsetzung des neuen Digitalpakts
(Berlin) - Angesichts der sich immer weiter verzögernden Fortsetzung des Digitalpakts drängen der Deutsche Philologenverband (DPhV) und die Gesellschaft für Informatik (GI) auf eine baldige, aber vor allem gute Einigung zwischen Bund und Ländern.
DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing sagt: "Es ist mittlerweile 5 nach 12! Von immer mehr Schulen erreichen uns besorgniserregende Nachrichten über den Zustand der digitalen Infrastruktur. Viele Geräte sind nicht mehr auf dem aktuellen Stand und werden nicht gewartet. Schulen brauchen eine professionelle Administration. Wenn wir in jedem Bundesland den modernen Bildungsstaat umsetzen wollen, müssen auch die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt werden. Dies wird bei einer 90:10-Finanzierung (90 Prozent zahlen die Bundesländer, 10 Prozent der Bund) nicht von jedem Bundesland gewährleistet werden können. Die Ermöglichung der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse bleibt damit auf der Strecke. Das können wir als Ziel der Bildungspolitik im Interesse der Schüler und ihrer Lehrkräfte nicht nachzuvollziehen. Dieses Pingpong zwischen Bundesbildungsministerium (BMBF) und Kultusministerkonferenz (KMK) muss aufhören."
GI-Präsidentin Christine Regitz sagt: "Eine belastbare digitale Infrastruktur ist die Voraussetzung für erfolgreiche Bildung im 21. Jahrhundert und die Basis für die Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Deutschland. Ich kann nur an alle Beteiligten appellieren, zu einer guten und raschen Lösung zu kommen. Qualifizierter Unterricht braucht zeitgemäße Rahmenbedingungen und die notwendige technische Ausstattung. Das gilt darüber hinaus für die Einführung des Faches Informatik und die Qualifizierung der Lehrkräfte ganz besonders und schließt eine Vereinheitlichung der Prüfungsanforderungen und einen deutlichen Schub bei der Lehrkräfteaus- und -weiterbildung ausdrücklich mit ein."
DPhV und GI setzen sich gemeinsam für ein Pflichtfach Informatik ein. Wichtig ist dabei, dass tatsächlich das Fach Informatik mit seiner universitären Bezugsdisziplin an den Schulen etabliert wird und nicht stattdessen variabel zusammengesetzte "Medienverbundsfächer", für die keine universitäre Bezugsdisziplin existiert. Das Fach Informatik muss also ein gleichwertiges Unterrichtsfach sein, damit es auch als gleichrangiges Prüfungsfach gewählt werden kann.
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