Dosenpfand-Umfragen: HDE attestiert BMU Wahrnehmungsstörungen
(Berlin) - Die Mehrheit der Bundesbürger ist mit dem Zwangspfand unzufrieden und macht die Bundesregierung für das Pfandchaos verantwortlich. Das ist die Quintessenz mehrerer repräsentativer Meinungsumfragen. "Das Bundesumweltministerium trickst und täuscht jedoch weiter, wenn es behauptet, dass 70 Prozent der Bürger den Handel für die unbefriedigende Umsetzung des Zwangspfands verantwortlich machen. Nach dem Verantwortlichen hatte Forsa in dieser Frage jedoch überhaupt nicht gefragt", sagte in Berlin der Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hubertus Pellengahr.
Vielmehr machten die Bürger richtigerweise die Bundesregierung als Hauptschuldigen für das Pfandchaos aus: 40 Prozent sagen, dass diese für die Umsetzung eines bundesweiten Rücknahmesystems verantwortlich sei. Nur 29 Prozent sehen Handel und Industrie in der Pflicht. Verständnis zeigte der HDE dafür, dass die Verbraucher mit den diversen Insellösungen unzufrieden seien, da sie die leeren Plastikflaschen weiterhin dorthin zurückbringen müssen, wo sie sie gekauft haben. „Aber auch hierfür ist allein die Bundesregierung verantwortlich, da die Insellösungen der Verpackungsverordnung entsprechen. Hieran hätte auch die von Trittin geplante und von der Kommission auf Eis gelegte Novelle nichts geändert“, betonte Pellengahr.
Noch deutlicher kommt die Ablehnung des Zwangspfands in einer repräsentativen Befragung der Valid Research Marktforschung zum Ausdruck. Nach der Erhebung von Mitte Oktober halten sogar 78 Prozent der Bundesbürger nichts vom Zwangspfand. 75 Prozent sind der Auffassung, dass es besser wäre, Dosen und Einwegflaschen wieder wie früher haushaltsnah über den Gelben Sack und die Gelbe Tonne zu entsorgen. „Angesichts dieser Fakten zeugen die Durchhalteparolen des Bundesumweltministeriums nur von einem besorgniserregenden Realitätsverlust und nachhaltigen Wahrnehmungsstörungen“, stellte der HDE-Sprecher fest.
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