Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Dosenpfand: Argumente der Industrie und des Einzelhandels sind haltlos

(Berlin) - Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat die Entscheidung des Bundeskabinetts am 20. März zur Einführung des Dosenpfands im kommenden Jahr begrüßt. "Damit hat das Gezerre um die Einführung des Dosenpfands nun hoffentlich ein Ende", so vzbv-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller. Allein ein Blick in den Straßengraben zeige, dass dieser Schritt längst überfällig sei. Die Argumente des BDI, durch die Einführung des Dosenpfandes entstünden nur Kosten und der Umwelt keine Vorteile, bezeichnete der vzbv als haltlos. Alle vorhandenen Umweltbilanzen und die Sicherung tausender Arbeitsplätze bei Brauereien und Getränkehandel stünden dem entgegen. Die Schreckensszenarien des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE) und der Verpackungsindustrie über Zusatzkosten für die Verbraucher seien Panikmache. Stattdessen komme die Förderung von Mehrwegverpackungen den Verbrauchern zugute, so Edda Müller: "Mehr Mehrweg heißt auch: mehr regionale Produkte und mehr Vielfalt im Angebot."

Die Tatsache, dass 80 Prozent des Umsatzes mit Einweg-Getränkeverpackungen in großen Supermärkten über 800 Qudratmeter Verkaufsfläche gemacht werde, verdeutliche das Ausmaß der Konzentration. Hingegen stünde Mehrweg zumeist für kurze Transportwege durch regionale Produktion und Vermarktung. Zudem setze der fehlgesteuerte Trend zur Getränkedose nicht nur der Umwelt, sondern auch mittelständischen Unternehmen zu. Als Beispiel nannte Müller die arbeitsintensive Brauereiwirtschaft. Der vzbv forderte das Bundesumweltministerium zudem auf, zu prüfen, ob nicht auch für andere Getränke in Einwegverpackungen, etwa für Milch und Wein, ein Pflichtpfand nötig sei, um einen hohen Mehrweganteil sicher- bzw. wieder herzustellen. Der vzbv kündigte an, die Einhaltung der Mehrwegquote und den Markt auch nach Einführung der Pfandpflicht genau unter die Lupe zu nehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Markgrafenstr. 66 10969 Berlin Telefon: 030/258000 Telefax: 030/2580018

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