Doro Zinke (DGB) fordert vor Beginn des Ausbildungsjahrs eine bessere Qualität der Berufsausbildung
(Berlin) - Knapp sieben Wochen vor Beginn des neuen Ausbildungsjahrs weist die DGB-Vorsitzende für Berlin und Brandenburg, Doro Zinke, darauf hin, dass sich die Qualität der dualen Berufsausbildung in vielen Bereichen deutlich verbessern muss. Fast ein Viertel der Ausbildungsverträge wird vorzeitig aufgelöst - auch weil die fachliche Qualität nicht stimmt oder die Arbeitsbedingungen schlecht sind. "Es muss Schluss sein mit den ständigen Vorhaltungen gegenüber den angeblich nicht ausbildungsreifen Jugendlichen", erklärt Zinke deshalb. Eine aktuelle Studie belegt, dass für den Ausbildungsabbruch die Qualität eine entscheidende Rolle spielt. Verfolgt das Unternehmen einen "investiven" Ansatz, bei dem viel für die Ausbildung getan wird, gibt es weniger Abbrüche. Werden die Azubis hingegen als billige Arbeitskräfte verstanden, ist das Risiko einer vorzeitigen Vertragslösung hoch. Auch wenn es einen Betriebs- oder Personalrat gibt, der die Interessen der Beschäftigten vertritt, gibt es weniger Ausbildungsabbrüche.
"Betriebe müssen auf die Qualität der Ausbildung achten, wenn sie Auszubildende gewinnen und auch halten wollen", sagt Zinke. Sie erinnert daran, dass der aktuelle Ausbildungsreport der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg ermittelt hatte, dass 27,9 Prozent der Azubis regelmäßig Überstunden machen. Vor allem angehende Handwerker, Hotelfachleute und Köche fühlten sich zudem oft nicht "korrekt behandelt". Betriebe und Branchen mit Nachwuchssorgen müssten sich auch fragen, ob sie den Jugendlichen eine gute Ausbildung böten, erklärt die DGB-Chefin.
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