Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

Doppelter Appell für Lohngerechtigkeit: Vom Equal Pay Day zum Frauentag

(Berlin) – Der morgige Equal Pay Day fällt unmittelbar vor den Internationalen Frauentag am 08.03.2025 – ein symbolträchtiges Zusammentreffen, das die anhaltende ökonomische Ungleichheit zwischen Frauen und Männern in Deutschland anmahnt. Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) nimmt dies zum Anlass, um wiederholt auf die dringende Notwendigkeit von Lohngerechtigkeit hinzuweisen.

Nach vier Jahren Stillstand bei 18 % ist der Gender Pay Gap von 2023 auf 2024 auf 16 % gesunken. Dieser Rückgang ist vor allem auf die stärkere Entwicklung der Bruttomonatsverdienste von Frauen zurückzuführen, die laut Statistischem Bundesamt gegenüber 2023 um rund 8 % gestiegen sind, während die der Männer um rund 5 % zunahmen. Trotz dieses Fortschritts bleibt der bereinigte Gender Pay Gap – also die Lohnlücke bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie – mit 6 % weiterhin bestehen.

„Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu welchem Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten, während Männer seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Was für eine Ironie, dass er in diesem Jahr direkt vor dem Internationalen Frauentag liegt“, betont dlv-Präsidentin Petra Bentkämper. „Frauen werden nach wie vor für gleiche Arbeit immer noch schlechter bezahlt. Und das aufgrund ihres Geschlechts – diese Diskriminierung muss endlich ein Ende haben.“

Der dlv fordert seit Jahren eine Stärkung des Entgelttransparenzgesetzes, um echter Lohngleichheit einen Schritt näher zu kommen. Die diesjährige Equal Pay Day-Kampagne hebt den Zusammenhang zwischen Lohntransparenz und Gender Pay Gap besonders hervor. Die Erste Vizepräsidentin des dlv, Ursula Braunewell, mahnt: „Wegen mangelnder Transparenz bleiben Lohnunterschiede und Entgeltdiskriminierung oft unbemerkt. Die europäische Entgelttransparenzrichtlinie muss endlich in deutsches Recht umgesetzt werden.“ Diese Richtlinie verpflichtet Arbeitgeber*innen dazu, die Kriterien für Gehaltsstrukturen klar zu definieren und offenzulegen. Lohntransparenz sei essenziell, um Diskriminierung und Ungleichheiten sichtbar zu machen und wirksam zu bekämpfen, so Braunewell.

Der Equal Pay Day und der Internationale Frauentag mahnen gemeinsam: Lohngerechtigkeit ist kein Versprechen für die Zukunft, sondern ein Gebot der Gegenwart — es ist höchste Zeit zu handeln.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv), Anja Götz, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Telefon: 030 284492910

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