Doch kein Komplettverbot von PFAS - Kehrtwende der EU wäre erfreulich
(Frankfurt am Main) - Doch kein Komplettverbot der sogenannten PFAS-Chemikalien strebt die EU nach Medienberichten an. Thomas Kronenberger, Vorsitzender des Umweltausschusses der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), begrüßt diese "Kehrtwende in der EU-Verbotspolitik" ausdrücklich: "Das Komplettverbot von PFAS ist offenbar vom Tisch. Das ist ein positives Signal aus Brüssel, denn ein generelles PFAS-Verbot würde wichtige Zukunftstechnologien völlig unnötig gefährden. Ich freue mich, dass sich diese Erkenntnis nun offenbar durchsetzt."
Der französische EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, Thierry Breton, wurde zitiert mit den Worten: "PFAS werden für kritische Anwendungen - beispielsweise in der Medizin oder Energiewirtschaft - benötigt". Manche Substanzen, so Breton, ließen sich derzeit nicht ersetzen. "Daher wird die Kommission Ausnahmen von der vorgesehenen Beschränkung für kritische Anwendungen von PFAS, für die keine Alternativen verfügbar sind und eine Beschränkung verglichen mit den Vorteilen zu hohen gesellschaftlichen Kosten führen würde, in Erwägung ziehen".
PFAS sind poly- und perfluorierte Alkylsubstanzen. Zu ihnen gehören rund 10.000 verschiedene Stoffe, die sich besonders durch ihre hohe thermische sowie chemische Stabilität und Langlebigkeit auszeichnen. Sie werden in zahlreichen Produkten wie (Outdoor-)Bekleidung, Kochgeschirr (z.B. Teflon), Lebensmittelkontaktmaterialien oder Medizinprodukten verwendet. Sie kommen aber auch in technischen Anwendungen wie Dichtungen, Schläuchen, Pumpen, Ventilen und Membranen vor. Auch die Herstellung von Mikrochips oder von Lithium-Ionen-Batterien ist ohne PFAS derzeit nicht möglich.
Kronenberger fordert weiterhin Ausnahmen und längere Fristen in Herstellprozessen und für Produkte: "Die PFAS-Verbotsliste muss überarbeitet werden. Herstellung und Produktion in der EU müssen weiterhin möglich sein."
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