dlv-Präsidentin kehrt mit ambivalenten Eindrücken von Delegationsreise mit Bunderegierung zurück
(Berlin) - Gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Wirtschaftsminister Robert Habeck ist dlv-Präsidentin Petra Bentkämper nach Brasilien und Kolumbien gereist, um als Teil der Regierungsdelegation die Themen nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung und Frauen in der Landwirtschaft zu vertreten. Ziel war der direkte Austausch mit brasilianischen und kolumbianischen Akteuren, mit der Absicht Kooperationen zu stärken und aufzubauen.
"Mich haben besonders die bis in die kommunale Ebene hinein strukturierten Ernährungsräte beeindruckt. Hier liegt der Kern einer erfolgreichen Ernährungsbildung, die sogar staatlich gefördert wird. In den Schulen wird Ernährung als Querschnittsthema behandelt", berichtet Bentkämper von einem Treffen mit der Ernährungsrätin Elisabetta Recine in Brasilia. Brasilianische Schulen haben zudem die Möglichkeit einer staatlichen Unterstützung, wenn 30 Prozent des Schulessens frisch zubereitet und aus regionalem Anbau angeboten wird. Das stärkt vor allem kleinbäuerliche Organisationen und sichert Abnahme und Einkommen der heimischen Landwirt*innen. Aus Sicht des dlv kommt dem Potenzial deutscher Gemeinschaftsverpflegungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, für Nachhaltigkeit, Ernährungsbildung sowie der Verhinderung von Fehlernährung innerhalb der Bundesrepublik noch zu wenig Beachtung zu.
Ein besonderes Anliegen war es für Petra Bentkämper, sich über die Situation der Frauen in Brasilien und Kolumbien zu informieren: "Es ist schockierend - alle sechs Stunden wird eine Frau in Brasilien ermordet. Das ist unerträglich und muss mit aller Härte bekämpft werden." Um dem Thema in der politischen Interessensvertretung mehr Gewicht zu verleihen, wird sich der dlv in diesem Jahr mit dem Thema Gewalt gegen Frauen auseinandersetzen und in seinem Fachausschuss besprechen.
Auf der knapp einwöchigen Reise kamen darüber hinaus die Themen Energiewende, digitale Transformation, das Mercosur Handelsabkommen und auch Absichtserklärungen zu Kooperationen in der landwirtschaftlichen Entwicklung zu Sprache.
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