DKG zum Vorstoß des Bayrischen Gesundheitsministers: Krankenhaus-Bürokratie auch bundesweit abbauen
(Berlin) - Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) begrüßt den Vorstoß des Bayrischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern von unnötiger Bürokratie zu befreien. Gemeinsam mit Bayrischer Krankenhausgesellschaft und Krankenkassen geht das Staatsministerium damit den richtigen Schritt, in Zeiten extremer Personalausfälle die verbliebenen Kolleginnen und Kollegen wenigstens von den größten Auswüchsen unnötiger Schreibarbeit zu befreien.
Dazu erklärt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DKG, Prof. Dr. Henriette Neumeyer: "Krankheitsbedingte Personalausfälle stellen die Krankenhäuser und ihre Beschäftigten seit Monaten vor große Herausforderungen. Die gesunden Kolleginnen und Kollegen leisten zahllose Überstunden und gehen dabei an ihre Grenzen und darüber hinaus. In diesen Zeiten ist es nur folgerichtig, die immense Bürokratielast zumindest teilweise zu reduzieren. Aber auch über Corona-bedingte Personalausfälle hinaus leiden die Krankenhäuser unter dem anhaltenden Fachkräftemangel.
Allein in der Krankenpflege können rund 30.000 Stellen nicht besetzt werden, jedes Jahr steigt diese Zahl. Auf der anderen Seite müssen Pflegekräfte rund drei Stunden ihres Arbeitstages mit Bürotätigkeiten verbringen. Ein großer Teil davon dient nicht der medizinisch oder pflegerisch sinnvollen Dokumentation. In diesen drei Stunden können Sie ihrer eigentlichen Arbeit mit den Patientinnen und Patienten nicht nachgehen. Könnten wir diese drei Stunden nur um eine Stunde verringern, hätten wir die Arbeitszeit von rund 60.000 Vollzeit-Pflegekräften für die Arbeit mit und für die Patientinnen und Patienten zusätzlich zur Verfügung.
Wir erhoffen uns von dem Vorstoß aus Bayern auch ein Signal an andere Bundesländer und vielleicht sogar an die Bundesebene. Denn noch immer vermissen wir aus dem Bundesgesundheitsministerium konkrete Vorschläge, wie man den eklatanten Fachkräftemangel in der Pflege wirksam angeht, mehr Beschäftigte neu- und zurückgewinnt, die Arbeitsbedingungen verbessert und vieles mehr. Bürokratieabbau ist ein wesentlicher Teil zur Entlastung der in der Pflege Beschäftigten. In Zeiten, in denen die Krankenhäuser wirtschaftlich und organisatorisch mit dem Rücken zur Wand stehen, muss jede Möglichkeit der Entlastung genutzt werden. Daher appellieren wir an Minister Lauterbach und die Krankenkassen, unnötige Bürokratie abzubauen."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG)
Joachim Odenbach, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wegelystr. 3, 10623 Berlin
Telefon: (030) 39801-0, Fax: (030) 39801-301