DKG zum "Drei-Säulen-Pflegemodell" des GKV-Spitzenverbandes
(Berlin) - "Gute Arbeitsbedingungen für die Pflege im Krankenhaus erreicht man nicht mit noch mehr Kontrolle, Bürokratie und Dokumentationspflichten. Das am gestrigen Tag vom GKV-Spitzenverband vorgeschlagene 'Drei-Säulen-Modell' lehnen wir deshalb im Interesse der Pflegenden und unserer Patienten klar ab", so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Gerald Gaß. Seit mehr als zwei Jahren liegt das gemeinsam von ver.di, Deutschen Pflegerat und der DKG entwickelte Pflegepersonalbemessungsinstrument für gute Pflege im Krankenhaus vor. Ein wichtiger und zentraler Schritt, um die Pflege am Bett deutlich zu verbessern und für die Pflegekräfte bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Der GKV-Spitzenverband hat bis heute alles getan, um diese PPR 2.0 zu verhindern, und zwar nicht, weil er ein besseres Modell hatte, sondern weil die Krankenkassen Geld sparen wollen. Dies zeigt sich auch mehr als deutlich bei den Verhandlungen zum Pflegebudget, wo die Krankenkassen versuchen möglichst alles aus diesem Budget herauszurechnen, um die Kosten zu minimieren.
"Die Idee der Krankenkassen, Pflege zum erlösrelevanten Faktor werden zu lassen, bedeutet im Kern nichts anderes, als dass die Pflegekräfte zukünftig jeden Handgriff dokumentieren müssen, um so eine Vergütung für ihre eigene Leistung am Patienten zu rechtfertigen. "Wir brauchen nicht mehr sondern weniger Dokumentationsaufwand, damit mehr wertvolle Zeit für die tatsächliche Versorgung der Menschen bleibt", bekräftigte Gaß. Pflege-DRGs darf es nicht geben und wir können nur jedem politisch Verantwortlichen raten einer solchen Idee sehr schnell eine Abfuhr zu erteilen, wenn man den Protest und die Unzufriedenheit unter den Pflegekräften nicht weiter anfachen möchte.
Es wäre erfreulich, wenn die Kassen tatsächlich bereit wären endlich auch die Refinanzierung aller Pflegekräfte am Bett zu übernehmen. Wir werden zukünftig die GKV an diesen Worten messen, wenn es um das Pflegepersonalbemessungsinstrument geht. Zu befürchten ist aber vielmehr, dass die Kassen versuchen statt eines echten Bedarfsinstruments eine Art "Pflege-DRG" einzuführen. Das eigentliche Ziel wäre dann, den Kontrollwahn der Kostenträger noch besser ausleben zu können. Zudem versucht man über und auf Kosten der Pflege auch noch Strukturpolitik zu betreiben, in dem man versucht, Krankenhausstandorte wirtschaftlich ausbluten zu lassen.
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