Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV weist auf die 10.000 Kirch-Arbeitsplätze hin

(Berlin) - Vor einer panikartigen Stimmungsmache angesichts der möglichen Übernahme des Kirch-Konzerns durch Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) gewarnt. „Bei aller Brisanz: Wir müssen die Kirche zunächst mal im Dorf lassen und zu einer Bestandsaufnahme kommen. Es ist nicht nötig, schon jetzt nach einer wirksameren politischen Kontrolle der Medien zu rufen“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Rolf Lautenbach am 2. April in Berlin. Die Freiheit der Presse sei eine der Stützen der Demokratie und müsse gewahrt bleiben. Lautenbach reagierte damit unter anderem auf eine Äußerung von Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin, die am Wochenende in einem Interview mit dem in Berlin erscheinenden „Tagesspiegel“ eine gesetzliche Informationspflicht der Medien nicht ausgeschlossen hatte.

„Natürlich müssen wir die Aktivitäten insbesondere von Berlusconi aufmerksam beobachten. Eine so direkte Verbindung von politischer Macht und Medienmacht, wie wir sie in Italien mit Berlusconi erleben, ist für Deutschland abzulehnen. Ich bin der Meinung, dass nach derzeitigem Stand unsere Medienkontrollorgane ausreichen, um einen möglichen Machtmissbrauch zu verhindern“, sagte Lautenbach.

Der Gewerkschaftsvorsitzende forderte dazu auf, den Kirch-Mitarbeitern in den laufenden Verhandlungen mehr Beachtung zu schenken. „Kirch hat rund 10.000 Menschen, und damit knapp ein Viertel der bundesweit insgesamt rund 44.500 Beschäftigten in Rundfunk und Fernsehen, in Lohn und Brot. Die dürfen nicht einfach als Verhandlungsmasse betrachtet werden.“ Der Erhalt der Arbeitsplätze sollte bei aller Diskussion um Medienkonzentrationen im Vordergrund der Bemühungen stehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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