Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV solidarisiert sich mit Journalisten-Streik in Italien

(Wörlitz) - Die nationalen Gewerkschaftsorganisationen haben in Italien für den 16. April zu einem Generalstreik aufgerufen, an dem sich auch die Journalistinnen und Journalisten beteiligen. Angesichts der Berlusconi-Vorherrschaft in den Medien fordern sie, gesetzliche Rahmenbedingungen für eine demokratische und pluralistische Medienlandschaft zu schaffen, die den Anspruch der Bürgerinnen und Bürger auf journalistische Qualität und Glaubwürdigkeit sichern. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) unterstützt dieses Anliegen. „Der Streik ist ein legitimes Mittel, die Angriffe der Regierung Berlusconi auf die über Jahrzehnte erkämpften und bewährten sozialen Standards abzuwehren“, so der Wortlaut einer Resolution, die am Montag vom DJV-Gesamtvorstand auf seiner Sitzung in Wörlitz einstimmig verabschiedet wurde.

Weiter hieß es in der Resolution: „Die Forderungen der italienischen Kolleginnen und Kollegen sind für ganz Europa extrem wichtig, denn hier steht die Pressefreiheit auf dem Spiel. Dies gilt auch mit Blick auf Deutschland und die Diskussionen über die Zukunft der Medienlandschaft vor und nach der Kirch-Insolvenz“. Wenn in Italien der Unternehmerwillkür per Gesetz Tür und Tor geöffnet werde, habe dies Auswirkungen auf ganz Europa.

Am 15. April legten die Journalisten der Printmedien und Agenturen die Arbeit nieder, um das Erscheinen der Dienstagszeitungen zu verhindern. Am 16. April, am Tag des Generalstreiks, werden die Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen und des privaten Rundfunks, der Printmagazine, der Online-Dienste und die freiberuflichen Journalisten aller Medien für 24 Stunden in den Streik treten.

Der Generalstreik richtet sich im Wesentlichen gegen die Pläne der Regierung Berlusconi, durch eine Änderung des Arbeitsgesetzes Kündigungen ohne Begründung zu erlauben sowie gegen die permanente Verletzung geltenden Arbeitsrechts durch große Mediengesellschaften ohne dass der Staat seine Schutzfunktion für die Arbeitnehmer ausübt. Zudem wehren sich die Streikenden gegen die anhaltende Blockade der Gewerkschaften und ihrer Rechte in den Medienkonzernen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

NEWS TEILEN: