Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV rät zu Live-Faktencheck bei TV-Wahldiskussion

(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband rät den Redaktionen der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender, bei den vorgesehenen Diskussionsrunden mit den Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl einen Live-Faktencheck einzurichten. Das soll unabhängig von der gegenwärtig heiß diskutierten Frage entschieden werden, in welcher Konstellation die Politikerinnen und Politiker aufeinandertreffen. Der DJV sieht die Notwendigkeit, Politikeraussagen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, vor allem vor dem Hintergrund von Live-Interviews mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel. Sie hatte im Sommerinterview mit dem ZDF Anfang Juli Falschbehauptungen aufgestellt, etwa zur inneren Sicherheit in Deutschland, die erst Stunden nach der Ausstrahlung auf der Homepage von ZDF heute mit recherchierten Tatsachen korrigiert wurden. „Mit einem nachträglichen Faktencheck werden weit weniger Menschen erreicht als mit dem Fernsehinterview“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. „Die Lüge steht also erst mal im Raum.“ Auf diese Weise würden die Sender zu Wahlhelfern wider Willen degradiert.

Der DJV-Vorsitzende sieht in einem Faktencheck während des Interviews auch eine nützliche Hilfestellung für die Interviewer: „Die Journalisten laufen so nicht Gefahr, von einer wahrheitswidrigen Behauptung überrumpelt zu werden.“ Das sei gerade in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs wichtig.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle, Hendrik Zörner, Pressesprecher(in), Torstr. 49, 10119 Berlin, Telefon: 030 7262792-0

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