DJV protestiert: „Welt“ lässt sich von Elon Musk kapern
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband protestiert gegen den Freifahrtschein für den rechtspopulistischen Milliardär Elon Musk durch die Redaktionsverantwortlichen der „Welt“, Wahlwerbung für die AfD per Gastbeitrag in der „Welt am Sonntag“ machen zu dürfen. Der DJV reagiert damit auf die Vorkommnisse in der Redaktion des Blattes, die bisher darin gipfelten, dass eine leitende Redakteurin hinwarf.
Musk führt in seinem Beitrag aus, warum aus seiner Sicht die rechtsextreme AfD die einzige Partei sei, die Deutschland vor dem Untergang bewahren könne. Ein einordnender Text von Jan Philipp Burgard, künftiger Chefredakteur der Premium Gruppe, zu der die „Welt“ neuerdings gehört, relativiert obendrein den vom Verfassungsschutz begründeten Rechtsextremismus-Vorwurf gegen die AfD. „Die Verantwortlichen der ,Welt‘ haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“, kritisiert DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster: „Als Journalismus verpackte Wahlwerbung für eine rechtsextreme Partei, eine schmeichelnde Distanzierung, die keine ist, und das Kaltstellen der redaktionsinternen Kritiker – unglaublich!“ Er erwarte Konsequenzen innerhalb der Premium-Gruppe. „Journalismus lebt von Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit, die ,Welt‘ lebt von ihrem Renommee. All das wird gerade mit lautem Scheppern in die Mülltonne befördert.“
Der DJV-Vorsitzende ruft in dem Zusammenhang alle Redaktionen auf, sich im Bundestagswahlkampf nicht instrumentalisieren zu lassen und extrem sorgfältig mit Gastbeiträgen umzugehen. „Deutsche Medien dürfen sich nicht als Sprachrohr von Autokraten und deren Freunden missbrauchen lassen.“
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle, Hendrik Zörner, Pressesprecher(in), Torstr. 49, 10119 Berlin, Telefon: 030 7262792-0