DJV-Chef: "Nicht die Prügelknaben von durchgedrehten Radikalen"
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Pro- Palästina-Aktivisten in Deutschland auf, die Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten sowie gegen Medien sofort zu stoppen.
Der DJV reagiert damit auf die Radikalisierung bei israelkritischen Demonstrationen, die sich auch gegen Berichterstatter wendet, sowie auf eine zunehmende Zahl an Übergriffen. So wurde etwa in diesen Tagen das Redaktionsgebäude des Berliner Tagesspiegel Ziel eines Farbanschlags mit antisemitischen Schmierereien. "Es ist schon schlimm genug", so DJV- Bundesvorsitzender Mika Beuster, "wenn Steine und Flaschen gegen Polizeikräfte geworfen werden. Gewalt und Feindseligkeit richten sich aber auch gegen Medienschaffende, die weder Repräsentanten Israels noch der deutschen Staatsmacht sind." Eine Journalistenorganisation zählte seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mehr als 50 Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten in Deutschland.
Beuster: "Eine Zahl, die alle alarmieren muss." Es sei Aufgabe der Journalisten, über Aktivitäten und Demonstrationen zu berichten. Das müsse ohne Gefahr für Leib und Leben möglich sein.
Der DJV-Vorsitzende rät den Polizeibehörden dazu, Demonstrationen frühzeitig aufzulösen, wenn es zu Gewaltausbrüchen komme: "Die Szene muss wissen, dass es null Toleranz gegenüber Körperverletzung gibt." Es sei erschreckend, dass sich Berichterstatter nun auch vor militanten Pro-Palästina-Demonstrierenden in Acht nehmen müssten: "Erst waren es gewaltbereite Rechtsextremisten, jetzt kommen extremistische Pro- Palästina-Aktivisten hinzu: Wir Journalisten sind nicht die Prügelknaben von durchgedrehten Radikalen."
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