Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV bietet Verlagen Gespräche zum Erhalt von Arbeitsplätzen an

(Fulda) - Die anhaltende Krise in den Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen kann nach den Vorstellungen des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) – Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten – durch gemeinsame Maßnahmen mit den Verlagen bewältigt werden. Deswegen soll dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und dem Verband der Zeitschriftenverleger (VDZ) angeboten werden, Ausnahmeregelungen vom Gehalts- und Manteltarifvertrag zuzulassen, um journalistische Arbeitsplätze zu sichern und den bundesweiten Tarifverbund zu erhalten. Das beschloss der Gesamtvorstand des DJV auf seiner außerordentlichen Sitzung in Fulda.

Die Abweichungen von den bestehenden Tarifverträgen sollen jedoch an vier Bedingungen geknüpft werden: Die Verlage müssen eine wirtschaftliche Notlage nachweisen, die sie zwingt, vom Tarifvertrag abzuweichen; eine Vereinbarung darüber kann nur befristet erfolgen; nach Ablauf der Frist muss zu den Konditionen des geltenden Flächentarifvertrages für Redakteure in Tageszeitungen bzw. Zeitschriften zurückgekehrt werden; für die Laufzeit der vereinbarten Abweichung müssen die Verlage auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.

Der DJV-Gesamtvorstand befürchtet zudem, dass die Krise im deutschen Zeitungsmarkt länger andauern wird als bislang angenommen. „Wir werden bis weit ins Jahr 2003 die Folgen des Anzeigenschwundes und des Auflagenverlustes zu spüren bekommen“, warnte der DJV-Vorsitzende Rolf Lautenbach am 31. Juli. Für die Journalistengewerkschaft habe der Erhalt von qualifizierten Arbeitsplätzen und die Beibehaltung von bundesweiten Tarifverträgen oberste Priorität. Die wirtschaftliche Krise der Verlage gründet sich u.a. darauf, dass in den ersten fünf Monaten dieses Jahres die Umfänge der Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent zurückgegangen sind. Die verkaufte Auflage der Tageszeitungen fiel um rund 600.000 Exemplare täglich.

Für die bevorstehende Verhandlungsrunde um die Gehälter der Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen hält der DJV an seiner Forderung von 5,5 Prozent Steigerung fest.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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