DJV an Länderchefs: Beim Rundfunkbeitrag nicht wackeln
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Ministerpräsidenten der Länder auf, an der von ihnen beschlossenen Erhöhung des Rundfunkbeitrags auf 18,36 Euro ab 2021 festzuhalten.
Deutschlands größte Journalistenorganisation wendet sich damit strikt gegen Bemühungen einzelner Abgeordneter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die Anhebung um 86 Cent wegen der Coronakrise zu verschieben. "Gerade der immens große Informationsbedarf der Menschen in der Coronakrise und die hohen Einschaltquoten der Informationssendungen in Radio und Fernsehen belegen die Notwendigkeit einer gesicherten Finanzierung von ARD und ZDF", erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. "Die Etats der Sender sind sowieso schon auf Kante genäht, ein höherer Rundfunkbeitrag ist unverzichtbar." Es sei unverantwortlich, dass einzelne Abgeordnete auf diese Weise Stimmung gegen den öffentlich- rechtlichen Rundfunk machten. "Einerseits sollen die Journalistinnen und Journalisten der Sender aktuell und mit Hintergrund berichten, andererseits darf das nichts kosten. Das passt nicht zusammen."
Überall: "Der Rundfunkbeitrag ist trotz steigender Kosten elf Jahre lang nicht erhöht worden. Wenn es bei dem jetzigen Betrag bleibt, müssen die Sender massiv das Programm zusammenstreichen." Schon jetzt werde am Inhalt gespart. Zum Beispiel beim Norddeutschen Rundfunk: Dort ist Berichten zufolge das Medienmagazin Zapp akut gefährdet. "Zapp ist eine Perle unter den Medienformaten", so Überall. "Darauf darf die ARD nicht verzichten." Wer in Zeiten von Fake News am öffentlich- rechtlichen Rundfunk spare, spare am falschen Ende.
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