DIY-Branche im Jahr 2000 auf wechselhaftem Kurs
(Köln) - Wie der Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte e.V. (BHB) bei der Vorpressekonferenz der Internationalen Eisenwarenmesse 2001 in Köln mitteilte, verlief das Geschäftsjahr 2000 für die Do-it-yourself-Branche durchwachsen. Preissteigerungen bei den Vormaterialien, erhöhte Logistikkosten als Folge des Mineralölpreisanstiegs sowie die Diskussion um Rentenreform und Ökosteuer führten zu rückläufigen Verkaufszahlen in den Bau- und Gartenfachmärkten.
Laut Ergebnissen des im Auftrag des BHB durchgeführten DIY-Panels erhöhten sich die flächenunbereinigten Umsätze in den Märkten mit mehr als 1.000 qm Hallenverkaufsfläche im Geschäftsjahr 2000 um 3,0 Prozent von 32,57 auf 33,55 Mrd. DM. Auf der vergleichbaren Verkaufsfläche (Altfläche) ergibt sich für die Branche trotz positiver Entwicklung einzelner Warengruppen ein Minus von 2,0 Prozent. Die Berichterstattung des GFK / AC Nielsen Panels umfasst 2.500 Outlets, die über mindestens 1.000 qm beheizte Hallenfläche und das Mindestsortiment gemäß der BHB Warenklassifikation verfügen.
Während die in der Panelberichterstattung erfassten Handelsunternehmen ein Umsatzplus von 3 Prozent ausweisen, erwirtschafteten die Baumärkte im weiteren Sinne mit 8,9 Mrd. DM rund 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit betrug das Marktvolumen der Bau-, Heimwerker- und Gartenfachmärkte 42,45 Mrd. DM und liegt um 1,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Da die sonstigen Vertriebsformen - beeinflusst durch das zunehmende Wachstum des Online-Handels - um 2 Prozent auf 7,5 Mrd. DM zulegten, erhöhte sich der Gesamtumsatz der DIY-Branche kumuliert über alle Bereiche um 1 Prozent auf 71,61 Mrd. DM.
Ostdeutsche geben mehr Geld für Baumarktartikel aus
Bei der Verteilung der Umsätze im Ost-West-Vergleich hat in diesem Jahr eine leichte Verschiebung zugunsten der ostdeutschen Bundesgebiete stattgefunden. Der Umsatzanteil in Ostdeutschland konnte von 23 auf 24 Prozent gesteigert werden. Rund 76 Prozent der Umsätze werden in den alten Bundesländern erzielt. Die Pro-Kopf-Ausgaben der ostdeutschen Bevölkerung im Bau- und Heimwerkerbereich übersteigen mit ca. 730 DM erheblich die der westdeutschen Verbraucher, die im Schnitt 473 DM für ihre Einkäufe im Baumarkt investieren. Auch der Anteil der kombinierten Bau- und Gartenfachmärkte in den ostdeutschen Bundesländern liegt mit 71,4 Prozent deutlich über den 57,1 Prozent in Westdeutschland.
Mehr Service und Kundenorientierung
Die Handelsunternehmen der DIY-Branche verließen sich im Geschäftsjahr 2000 in der Jagd nach Umsätzen nicht mehr nur auf den traditionellen Preiskampf, sondern versuchten sich durch Differenzierungs- und Servicestrategien von ihren Konkurrenten abzusetzen. Die Unternehmen präsentieren sich zunehmend mit individuellen Marktauftritten und Marktkonzepten, zu denen aufwendige Kundenanbindungsprogramme und auf den Verbraucher zugeschnittene Problemlösungen gehören. Für diesen Trend spricht auch die Angebotserweiterung vieler Baumarktbetreiber im Gartenbereich: Mit 1.236 angegliederten Gartencentern entsprechen sie dem eindeutigen Kundenwunsch nach mehr Auswahl im grünen Sortiment.
Flächenexpansion geht weiter
Im Jahr 2000 gab es in Deutschland 2.980 Bau- und Heimwerkermärkte. Die Verkaufsfläche dieser Märkte wuchs insgesamt um 7,2 Prozent auf rund 13,8 Mio. Quadratmeter an. Auch im diesen Jahr setzte sich der Trend zur Großfläche weiter fort. Die durchschnittliche Marktgröße stieg von 4.696 qm auf 4.826 qm. Eine Flächenbetrachtung nach Sortimenten zeigt, dass der Bereich Bauen und Heimwerken mit rund 56 Prozent der Fläche den meisten Platz beansprucht. Die Abteilung Baustoffe und Holz nimmt rund 23 Prozent des Areals ein. Auf Gartencenter entfällt durchschnittlich 21 Prozent der Verkaufsfläche.
Wetterfühlige Umsätze im Gartenbereich
Die Umsatzhitliste im Sortiment der Bau- und Heimwerkermärkte wird auch im Geschäftsjahr 2000 von der Warengruppe Garten angeführt: Mit einem Anteil von rund 21 Prozent am Gesamtumsatz gehört sie zur umsatzstärksten Warengruppe in den Märkten. Es folgen der Bereich Sanitär und Heizung mit rund 10 Prozent und die Warengruppe Holz und Kunststoffe mit knapp 9 Prozent. Dennoch gilt das grüne Sortiment längst nicht mehr als sicherer Umsatzgarant: Die gesunkenen Temperatur- und Umsatzkurven in den Sommermonaten haben gezeigt, wie wichtig es ist, durch Sortimentserweiterungen auf wetter- und saisonunabhängige Produktbereiche wie z.B. kreatives Einrichten und Gestalten einen Ausgleich zu schaffen. Daher wird der so genannte Soft-DIY-Bereich mit Artikeln rund um Basteln, Werken und Dekorieren, Lampen, Farben und Anstriche auch in Zukunft für die deutschen Baumarktbetreiber immer wichtiger werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte e.V. (BHB)
Büchelstr. 50
53227 Bonn
Telefon: 0228/970740
Telefax: 0228/9707479
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