Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Diversifizierte Gasversorgung beibehalten

(Berlin) - Die Geopolitik prägt derzeit die Gasmärkte ganz entscheidend. Wichtige Handlungsmaxime muss deshalb sein, sich nicht erpressbar zu machen und den Gashandel - auch mit den USA - den Unternehmen zu überlassen. Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:

„Die Energieunternehmen haben einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die Energieversorgung in Deutschland und Europa infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in den vergangenen drei Jahren erfolgreich auf ein neues Fundament gestellt werden konnte. Es wurden in kurzer Zeit Lieferbeziehungen zu neuen Lieferländern aufgebaut, Vereinbarungen mit anderen Lieferländern erweitert und in Rekordzeit LNG-Terminals und die notwendigen Anbindungsleitungen errichtet.
Die Lehren aus der Vergangenheit zeigen, wie wichtig es ist, eine diversifizierte Gasversorgung anzustreben, um Konzentrationsrisiken bei einzelnen Lieferländern zu vermeiden. Das ist unerlässlich, um Produktions- und Lieferschwankungen, seien sie technischer, ökonomischer oder geopolitischer Natur, ohne Kompromittierung der Versorgungssicherheit ausgleichen zu können. Dabei spielt auch der europäische Energiebinnenmarkt und die Zusammenarbeit in Europa eine wichtige Rolle. Im Jahr 2024 kam knapp die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Erdgases aus Norwegen. Und dies mit hoher Zuverlässigkeit.

Die Geopolitik prägt im Moment die Gasmärkte ganz entscheidend mit. Wichtige Handlungsmaxime muss sein, sich nicht erpressbar zu machen und den Gashandel - auch mit den USA - den Unternehmen zu überlassen. Deutschland und die EU dürfen nicht in eine Zwickmühle zwischen den USA und Russland geraten. Die Frage möglicher zukünftiger Gaslieferungen etwa über Nord Stream 2 stellt sich derzeit nicht. Ob Deutschland überhaupt den Gasbezug aus Russland in Betracht zieht, kann erst nach Abschluss einer Friedensvereinbarung und der Schritte, die danach kommen, beantwortet werden. Es wäre ein weiter Weg, in den viele Aspekte hineinspielen, und gerade auch politische Erwägungen eine wichtige Rolle spielen.“

Quelle und Kontaktadresse:
(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin, Telefon: 030 300199-0

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