Pressemitteilung | k.A.

Disease-Management-Programme vor der überstürzten Einführung

(Bonn/Berlin) - „Nachdem mit der überstürzt und gesetzgeberisch dilettantischen Einführung der Aut-idem-Regel unsere Therapie weit ausgehebelt werden sollte, geht man nun unverdrossen daran, mit den Disease-Management-Programmen (DMP) unsere Diagnosefreiheit und –hoheit zu beschneiden.“ Für Dr. med. Hans-Jürgen Thomas, den Vorsitzenden des Hartmannbundes, wird einmal mehr deutlich, dass Politik und Krankenkassen „die Ärzte erneut vorführen und in ihre ureigenen Belange hinein reglementieren wollen.“

Zwar begrüße der Hartmannbund ausdrücklich jede Form der Verbesserung der Patientenversorgung durch Verbesserung der Patientenversorgung oder durch Sicherung der Qualität der ärztlichen Leistung oder aber auch durch einen verbesserten Informationsfluss zwischen allen an der Behandlung Beteiligten. Allerdings warnte der Hartmannbund-Vorsitzende ausdrücklich vor der ins Auge gefassten überstürzten Einführung der DMP, weil diese Programme noch nicht einmal ausformuliert seien: „Es zeichnet sich die Intention ab, die ganz spezielle Individualität jedes einzelnen Patient-Arzt-Kontaktes als unverzichtbaren Teil von Compliance und Behandlungserfolg mutwillig auf dem Altar der Ökonomie zu opfern.“

Bei der Einführung der DMP müsse dringend darauf geachtet werden,

- dass mit Einführung der DMP das informationelle Selbstbestimmungsrecht des Patienten gewahrt und er Herr seiner Daten bleibt,

- dass der Patient jederzeit aus dem Programm aussteigen kann, für den Fall, dass er Erinnerungen durch Dritte als unangemessen empfindet, und


- dass der Arzt ebenfalls jederzeit aus dem Programm aussteigen kann für den Fall, dass er von Dritten ohne die erforderliche medizinische Kompetenz in seiner Handlungsweise beeinflusst werden soll.

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund Verband der Ärzte Deutschlands e.V. Godesberger Allee 54 53175 Bonn Telefon: 0228/81040 Telefax: 0228/81041 55

NEWS TEILEN: