Pressemitteilung | k.A.

Disease-Management-Programme: „Ausschließlich Machtzuwachs für die Krankenkassen“

(Berlin/Bonn) – „Keinesfalls eine Verbesserung der Versorgung der Patienten, sondern allein einen der Versorgungsqualität jedes einzelnen Patienten absolut abträglichen Machtzuwachs für die Krankenkassen“ sieht Dr. med. Hans-Jürgen Thomas, Vorsitzender des Hartmannbundes, bei den seit dem 1. Juli 2002 geltenden Chroniker-Programmen „Disease-Management-Programme“.

Die mit diesen Programmen erstmals in Deutschland etablierte „Medizin zum Abhaken in engstem Leitlinien-Korridor“ führe zu einer rigiden Verschlechterung der jeweils individuell notwendigen Versorgung der Patienten, kritisiert Dr. Thomas. Zudem drohe „durch die eingeforderte Menge an – zum Teil auch hoch intimen – Daten der gläserne Patient“ – für den Hartmannbund-Vorsitzenden ein Indiz dafür, dass „ein weiteres Mal der Datenschutz im sensiblen Medizin-Bereich zur Makulatur verkommt.“

Schließlich werde durch den erheblichen bürokratischen Mehraufwand abermals die dringend notwendige Zeit der Zuwendung für die Patienten erheblich beschnitten – „und das nur, damit die Krankenkassen mit immer größeren Datensammlungen und Verwaltungsunterlagen immer mehr Kontrolle über Patient und Arzt bekommen.“ Bürokratie und Planwirtschaft feierten fröhliche Urständ ausgerechnet bei den Kranken, die lebenslanger Hilfe bedürfen.

Aus diesen vorgenannten Gründen heraus müsse man „Versicherte, Patienten, aber auch die Kolleginnen und Kollegen umfassend informieren, kündigte Dr. Thomas eine bundesweite Informations-Kampagne des Hartmannbundes an: „Jedem einzelnen muss klar sein, dass er sich mit Einschreiben in diese Chroniker-Programme selbst um die Qualität seiner Behandlung bringt.“

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund Verband der Ärzte Deutschlands e.V. Godesberger Allee 54 53175 Bonn Telefon: 0228/81040 Telefax: 0228/81041 55

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