DIHK-Präsident Eric Schweitzer zur Veröffentlichung der DIHK-Umfrage "Going International 2018": Es ist etwas ins Rutschen geraten
(Berlin) - "Die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen den USA und China werfen ein Schlaglicht auf unsere Welthandelsarchitektur. Aber Handelsbarrieren schränken bereits weltweit die Geschäfte deutscher Unternehmen ein. Das Auslandsgeschäft hiesiger Betriebe dürfte sich 2018 zunächst zwar positiv entwickeln; die Unternehmen sehen aber auch Risiken, insbesondere in der Wirtschafts- und Handelspolitik einzelner Länder. Es ist etwas ins Rutschen geraten. Denn immer mehr Staaten wollen sich abschotten. Das bereitet mir große Sorge. Dabei sind offene Märkte die Grundlage unseres wirtschaftlichen Erfolgs.
Dass 40 Prozent der Unternehmen weltweit eine Zunahme an Handelshemmnissen in den vergangenen zwölf Monaten registrieren, ist ein deutliches Alarmsignal. Bereits in den letzten Jahren waren etliche zusätzliche Zertifizierungen, Sicherheitsanforderungen hinzugekommen. Jetzt erfolgt der Griff zu den Zöllen.
In Europa müssen wir uns auf unsere Stärken fokussieren und gemeinsam für freien Handel und offene Märkte eintreten. Die Chancen auf den Weltmärkten müssen wir ergreifen, bevor es andere tun."
DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier:
"Insgesamt zeigen sich die Auslandsaktivitäten trotz der handelspolitischen Schwierigkeiten derzeit insgesamt robust. Die deutschen Unternehmen erwarten 2018 mehr Exporte und bessere Geschäfte dank einer gut laufenden Weltkonjunktur. Ein Viertel der auslandsaktiven Unternehmen erwartet eine bessere Entwicklung ihrer Geschäfte, 10 Prozent eine Verschlechterung. Das Wachstum in wichtigen Regionen wie der Eurozone und in Asien sorgt für Geschäfte.
Einem noch besserem Exportwachstum stehen neben den protektionistischen Entwicklungen auch ungelöste politische Krisen in einigen Weltregionen wie Russland und der Ukraine, in der Türkei und dem Nahen und Mittleren Osten entgegen. Zudem wird der Brexit mit großer Sicherheit für Einschränkungen bei den Geschäften deutscher Unternehmen sorgen."
Die Umfrage "Going International", basiert auf einer IHK-Befragung mit Antworten von über 2.100 international aktiven Unternehmen.
Quelle und Kontaktadresse:
(DIHK) Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.
Thomas Renner, Pressesprecher
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