Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

DIHK-Herbstumfrage: Konjunktur stark abgekühlt

(Berlin) - Die Konjunktur hat sich stark abgekühlt; 2002 wird voraussichtlich ein schwaches Jahr. Dies ist das Fazit der aktuellen Konjunkturumfrage bei den 82 Industrie- und Handelskammern (IHKs), die Dr. Franz Schoser, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), am 29. Oktober in Berlin vorstellte.

Die Terroranschläge hätten der ohnehin schon lahmenden Konjunktur einen spürbaren Dämpfer versetzt, so Schoser zu den Ergebnissen der Herbstumfrage, in die mehr als 25.000 Unternehmen in Deutschland einbezogen waren und die durch eine Blitzumfrage im Oktober ergänzt wurde. Die Wirtschaft rechne für den Jahresverlauf 2002 nicht mit einer schnellen Belebung der Wachstumskräfte.

Zwar werde der Export der deutschen Konjunktur im kommenden Jahr voraussichtlich Halt geben, sagte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Vom Inland seien hingegen wegen steigender Sozialabgaben und diverser Steuererhöhungen zunächst keine Anstöße zu erwarten. Die Investitionsaussichten seien deutlich eingetrübt, die Beschäftigung werde weiter zurückgehen.

"Die skeptische Perspektive für die Konjunkturentwicklung in der nächsten Zeit stellt an Unternehmen, Tarifpartner und Politik neue Anforderungen", sagte Schoser. Doch solle der Terror die Initiativkraft der Unternehmen nicht lähmen: "Gerade jetzt erwarten viele Geschäftspartner im Ausland Zeichen der Verbundenheit und des ‚Jetzt erst recht'. Das sollte auch für die Tarifpartner im Jahre 2002 gelten."

Der DIHK-Hauptgeschäftsführer warnte vor überhöhten Tarifabschlüssen und vor weiteren Belastungen durch Steigerungen der Ökosteuer, der Versicherungs- und Tabaksteuer oder durch höhere Sozialversicherungsbeiträge.

Schoser: "Auch in dieser Phase hat die Stabilität der öffentlichen Finanzen Vorrang - gerade auch mit Blick auf die Stabilität des Euro." Milliardenschwere Konjunkturprogramme und eine höhere Verschuldung wären der falsche Weg. Der Arbeitsmarkt solle trotz des Wahljahres aufgelockert werden: "Nur mit mehr Flexibilität wird die deutsche Wirtschaft die schwieriger gewordene Situation meistern."

Eine Kurzfassung der Ergebnisse der DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2001 sowie die Gesamtfassung zum Download sind auf der Hompage der DIHK zu finden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

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