Dignitas-Gründung / Sterbehilfe ist ein Irrweg
(Köln) - Als Beginn eines Tabubruchs bezeichnete Dr. Hans-Martin Hübner, Stellvertretender Bundesvorsitzender des NAV-Virchow-Bundes, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, die Gründung einer deutschen Zweigstelle der Sterbehilfe-Organisation Dignitas.
Dignitas will damit die aktive Sterbehilfe in Deutschland etablieren. Das ist ein absoluter Irrweg, erklärt Dr. Hübner. Wir brauchen eine aktive Förderung der palliativmedizinischen Versorgung unheilbar Kranker und kein Töten auf Verlangen. Jetzt seien Kammern und Behörden gefordert, diese Aktivitäten zu überprüfen, fordert Dr. Hübner.
Stattdessen müsse die Palliativmedizin nachdrücklich gestärkt werden. Dem immer wiederkehrenden Ruf nach Sterbehilfe kann nur dann wirksam entgegengetreten werden, wenn es gelingt, ausreichende palliative Versorgung im ambulanten Bereich sicherzustellen, betont Dr. Hübner.
Der NAV-Virchow-Bund unterstütze daher Forderungen nach Berücksichtigung der Palliativmedizin als wichtiger Bestandteil der ambulanten Versorgung. Der Zugang zu entsprechenden Versorgungsstrukturen müsse für jedermann gewährleistet sein. Darüber hinaus sollte die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten der palliativen Versorgung besser informiert werden.
Die Sterbehilfe-Organisation Dignitas mit Sitz nahe Zürich gründete diese Woche in Hannover einen Ableger ihres Vereins und damit ihre erste Zweigstelle außerhalb der Schweiz. Ziel von Dignitas ist, in Deutschland eine Gruppierung einrichten zu wollen, die in die Sterbehilfe-Debatte eingreift. Außerdem werde man, verlautet bei Dignitas, Menschen, die Suizid begehen wollen, beraten und ihnen die Reise in die Schweiz vermitteln. Ziel von Dignitas sei es, aktive Sterbehilfe auf dem deutschen Rechtsweg durchzusetzen.
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