Digitalstrategie der Bundesregierung muss Handel einbeziehen
(Berlin) - Bei der Digitalisierung hat Deutschland in der Vergangenheit viel versäumt. Die Ampel-Regierung will es besser machen und eine tragfähige Digitalstrategie für das Land entwerfen. Dass sie sich hierfür über den Sommer Zeit nimmt, ist lobenswert, denn es bietet sich die Chance, den ursprünglichen Entwurf nachzubessern. Dazu muss auch gehören, dass der E-Commerce als Beschleuniger des digitalen Wandels ein Teil der deutschen Digitalstrategie wird.
"Seit 25 Jahren zeigt der E-Commerce, wie die Digitalisierung völlig neue Wachstumsmodelle hervorbringt. Er macht genau das, was die Digitalstrategie der Bundesregierung noch erreichen möchte: die Wirtschaft aus der analogen Vergangenheit führen und eine vernetzte Gesellschaft schaffen. Das macht ihn zu einem idealen Motor des digitalen Wandels. Dazu muss man ihn politisch aber einbeziehen", sagt Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh.
Mit der Überarbeitung der Digitalstrategie müssen den im Koalitionsvertrag festgehaltenen Vorhaben, die "digital gestützte Wertschöpfung in Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung [zu] unterstützen und dafür ein Level Playing Field her[zu]stellen", endlich Taten folgen:
- Anerkennung des E-Commerce als gleichwertigen und gleichberechtigten Vertriebsweg
- Verbesserung der politischen Rahmbedingungen für einen digitalen Handel, statt noch mehr Regulierung
- Entwurf eines Zukunftsplans für einen modernen, weil digitalen Innenstadthandel
- Förderung digitaler Ausbildungsberufe im Handel
Schon heute ist der E-Commerce ein bedeutender Digitalisierungsmotor für die Wirtschaft: Nennenswertes Wachstum im Handel findet seit Jahrzehnten nur im E-Commerce statt. Die rund 37.100 Unternehmen im deutschen Onlinehandel beschäftigen rund 1,25 Mio. Menschen und erwirtschaften einen Gesamtumsatz von mehr als 100 Mrd. Euro. Mit ihren Mitarbeitern trägt der deutsche E-Commerce 2,9 Prozentpunkte zum deutschen BIP bei. Der E-Commerce wirkt wie ein Konjunkturprogramm: Auf 100 neue Stellen im Onlinehandel kommen weitere 66 Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette.
Gleichzeitig verwirklicht der E-Commerce wichtige Zielbilder der Bundesregierung: Er schließt Angebotslücken auf dem Land und sorgt für gleichwertige Lebensverhältnisse, er verbessert die Vergleichbarkeit beim Einkaufen und gibt Orientierung beim nachhaltigen Konsum, und er schafft gläserne Lieferketten im "Business-to-Business", damit Unternehmen ihren Sorgfaltspflichten effizienter nachkommen können.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
Frank Düssler, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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