Digitalisierung und Rechtssicherheit im Fokus des Jahrestags der Weiterbildung 2024
(Frankfurt am Main) - Weiterbildung Hessen e.V. hat mit dem Jahrestag der Weiterbildung erneut eine bedeutende Plattform für den Austausch über zukunftsweisende Entwicklungen in der Bildungslandschaft geschaffen. Die diesjährige Veranstaltung vereinte Themen wie die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI) sowie aktuelle Herausforderungen für Bildungsträger im Bereich der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen.
Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden von Weiterbildung Hessen e.V., Andreas Haberl, der die enge und bewährte Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft würdigte, hob Staatssekretär Umut Sönmez die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Zukunftstechnologien hervor. Er betonte, dass ein menschenzentrierter Ansatz notwendig sei, um das Vertrauen in Technologien wie KI zu stärken und mögliche Ängste zu berücksichtigen. Dieser Gedanke spiegelte sich im Programm der Veranstaltung wider, das sich intensiv mit der Frage auseinandersetzte, wie KI den Bildungssektor beeinflussen kann und wie Bildungseinrichtungen sich diesen Veränderungen anpassen sollten.
Einen Höhepunkt des Tages bildete der Vortrag von Prof. Dr. Holger Horz, Direktor der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung an der Goethe-Universität Frankfurt, der in seiner Keynote „Künstliche Intelligenz in der Bildung: Mythen, Dystopien und echte Chancen“ auf die Potenziale von KI im Bildungsbereich einging. Prof. Horz zeigte auf, wie KI Lehrkräfte entlasten und Bildungsangebote individuell gestalten kann. Zugleich warnte er davor, dass KI nicht die menschliche Interaktion ersetzen dürfe, da diese essenziell für eine nachhaltige Wissensvermittlung sei. Seine Ausführungen machten deutlich, dass die erfolgreiche Integration von KI ein Balanceakt ist, bei dem technologische Effizienz und menschliche Werte gleichermaßen berücksichtigt werden müssen.
Ein konkretes Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von KI präsentierte Kerstin Zappe mit dem Projekt „WISY@KI“. Der „Weiterbildungsscout“, eine innovative KI-gestützte Anwendung, zielt darauf ab, Weiterbildungsangebote genau auf die Bedürfnisse der Nutzenden abzustimmen. „Der Scout ermöglicht eine gezielte Kompetenzentwicklung durch individuelle Empfehlungen, die auf beruflichen Anforderungen und persönlicher Selbsteinschätzung basieren“, erklärte Zappe. Damit zeigt das Projekt eindrucksvoll, wie KI den Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten vereinfachen und eine bedarfsgerechte Bildung fördern kann.
Neben den technologischen Entwicklungen thematisierte die Veranstaltung auch rechtliche Fragen. Tobias Lamß, Fachanwalt für Arbeitsrecht, widmete sich den rechtlichen Unsicherheiten, die Bildungsträger beim Einsatz von Honorarkräften berücksichtigen müssen. Er informierte über die möglichen Konsequenzen des kürzlichen Bundessozialgerichtsurteils und gab praktische Empfehlungen, wie sich Bildungseinrichtungen vor Risiken im Hinblick auf Sozialabgaben und Lohnsteuer schützen können. Christian Spahn, Geschäftsführer von Weiterbildung Hessen e.V., ergänzte die Diskussion mit einem Überblick über die geplanten Änderungen in der Umsatzsteuerregelung für Bildungsanbieter, was die wirtschaftliche Planung für viele Akteure der Branche beeinflussen wird.
Der Jahrestag der Weiterbildung schloss mit einem Get-together, das den Teilnehmenden Gelegenheit bot, sich über die zahlreichen Anregungen des Tages auszutauschen. Weiterbildung Hessen e.V. hat erneut seine Rolle als Impulsgeber unterstrichen, indem der Verein aktuelle und zukunftsweisende Themen aufgriff und die Vernetzung in der Weiterbildungsbranche förderte. Mit dem Einsatz neuer Technologien wie KI setzt Weiterbildung Hessen e.V. sich aktiv dafür ein, Bildungsangebote weiter zu individualisieren und den Bedürfnissen der Lernenden in Hessen gerecht zu werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Weiterbildung Hessen e.V., Oliver Amrhein, Hungener Str. 6, 60389 Frankfurt am Main, Telefon: 069 91501290