Digitaler Wandel und regulatorische Herausforderungen: MVFP NRW Kaminabend beleuchtet Kooperationen und Marktzugänge von Medienhäusern
(Berlin/Köln) - Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, und Thomas Tuma, Chefautor und Mitglied der Chefredaktion Focus Magazin, diskutierten auf dem Kaminabend der MVFP-Landesvertretung NRW über Chancen, Herausforderungen und Grenzen von Kooperationen unter Medienhäusern und faire Marktbedingungen.
"Die Dynamik der digitalen Transformation fordert uns alle heraus, nicht nur als einzelne Medienhäuser, sondern als gesamte Branche. Dieser Abend ist essenziell, um Brücken zu bauen und Lösungen zu identifizieren", eröffnete Christoph Bertling, Vorsitzender des MVFP NRW und Geschäftsführer Fachmedien Otto Schmidt KG, den Kaminabend in Köln.
Zu dem Event, das unter der Fragestellung: "Verlagskooperationen und faire Presseverbreitung auf Big Tech-Plattformen: Welche Rolle spielen Wettbewerbsrecht und Kartellbehörden?" stattfand, reisten zahlreiche, hochkarätige Protagonisten der Branche an.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, beleuchtete in seinem Impulsvortrag die wachsende Bedeutung gemeinsamer Vermarktungskonzepte, jedoch auch die damit einhergehenden wettbewerbsrechtlichen Einschränkungen. Mundt unterstrich in diesem Zusammenhang die besondere Situation der Verlage und die Rolle des Bundeskartellamtes: "Kaum eine Branche ist von der digitalen Transformation stärker betroffen als die Verlags- und Medienbranche. Wenn Big-Tech Konzerne offene Märkte und fairen Wettbewerb bedrohen, sind wir als Wettbewerbshüter gefordert. Zahlreiche Verfahren zeigen, dass unsere Instrumente funktionieren. Gleichzeitig ist es unsere Rolle, Konzentration zu begrenzen und Vielfalt auf allen Ebenen zu bewahren. Verlagswirtschaftliche Zusammenarbeit bleibt dabei in vielen Fällen möglich."
Im anschließenden Talk diskutierte Thomas Tuma, Chefautor und Mitglied der Chefredaktion Focus Magazin, mit Präsident Mundt das Bedrohungspotential für die klassischen Medien durch einen zunehmenden intermedialen Wettbewerb und die Forderung der Unternehmen nach einem diskriminierungsfreien und fairen Zugang zu ihren Angeboten über die Big Tech Plattformen.
Für die Gäste bot der Kaminabend des MVFP NRW darüber hinaus Einblicke in die Verfahren des Bundeskartellamtes, die die Presseverlage betreffen. Des Weiteren erläuterte Präsident Mundt das Verhältnis des deutschen Wettbewerbsrechts zum europäischen Digital Markets Act. Abschließend besprachen Tuma und Präsident Mundt die aktuellen Entwicklungen von künstlicher Intelligenz und den daraus entstehenden komplexen regulatorischen Fragestellungen.
"Kartellrechtliche Entwicklungen sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Branche. Daher ist es so wichtig, unseren Mitgliedern ein Forum zu bieten, in dem die führenden Köpfe der Medienhäuser effektive Strategien zu Kooperationen und Marktzugängen diskutieren können", fasste Anina Veigel, Geschäftsführerin des MVFP NRW, den Abend zusammen.
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