Digitale Begleitung pflegender Angehöriger: "Demenz-Podcast" präsentiert 50. Folge
(Berlin) - Eine Demenzerkrankung stellt Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen vor enorme Herausforderungen. Immer wieder neue Veränderungen bestimmen ihr Leben und ihren Alltag. Der Demenz-Podcast der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) und des medhochzwei Verlags begleitet Angehörige, Pflegepersonen und alle, die sich mit dem Thema Demenz befassen, seit 50 Monaten auf diesem Weg.
Moderiert wird der Podcast seit seinem Start im April 2019 von Radiomacherin Christine Schön. Durch das Aufgreifen unterschiedlicher Themen bietet sie ganz konkrete Unterstützung bei vielen Fragen von An- und Zugehörigen: Wie bemerke ich, dass es sich um eine Demenz handelt? Wie kommuniziere ich auch in herausfordernden Situationen mit meinem erkrankten Angehörigen? Wie schaffe ich es, mich in der Pflege nicht selbst zu verlieren?
Menschen mit Demenz, die im Podcast zu Wort kommen, betonen die Bedeutung von Selbstbestimmung und Interaktion auf Augenhöhe. Angehörige berichten von ihrer Belastung, aber auch davon, welchen eigenen Entwicklungsweg sie durch die Demenz ihrer Mutter, ihres Partners gegangen sind. Expertinnen und Experten aus Pflege und Medizin, Kunstschaffende, regionale Alzheimer-Gesellschaften sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer stellen ihre Expertise zur Verfügung.
Die 50. Folge, die am 2. Mai 2023 erscheint, greift das Thema "Medikamente" auf. Nach wie vor erhalten Menschen mit Demenz im Vergleich zu anderen Patientengruppen sehr viel mehr Medikamente, insbesondere zur Beruhigung. Die Fachärztin für Psychiatrie Dr. Sarah Kohl berichtet davon, dass es oft leichter ist, Medikamente zu verschreiben, als diese wieder abzusetzen. Dass es dabei nicht selten zu Unverträglichkeiten der einzelnen Medikamentengruppen kommt, weiß der Arzt und Apotheker Dr. Hermann Liekfeld.
"Nichtmedikamentöse Strategien sind oft verträglicher und nachhaltiger", so Helga Schneider-Schelte, die den Podcast seitens der Deutschen Alzheimer
Gesellschaft mitbegleitet.
"Es ist toll, dass der Podcast bereits knapp 200.000 mal heruntergeladen und angehört wurde", freut sich Annette Xandry, Programmleiterin bei medhochzwei. "Dies ist sicher auch ein Verdienst von Christine Schön, die empathisch interviewt und es versteht, die Themen von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten."
Zahlreiche Rückmeldungen von Hörerinnen und Hörern wie: "Ich möchte ihnen ein großes Lob für den Demenz-Podcast aussprechen, der mir im letzten Jahr sehr geholfen hat, mich in die Thematik einzuarbeiten, da meine Mutti die Diagnose Alzheimer erhielt" oder "die Podcasts helfen mir .... sehr, Demenz und alles darum herum zu verstehen, und es macht mir einiges leichter, meine Mutter so zu nehmen, wie sie nun ist", sind ermutigend und bestärken alle Beteiligten weiterzumachen.
Der Demenz-Podcast erscheint monatlich kostenlos mit Informationen für alle, die sich mit dem Thema Demenz befassen. Jede Sendung behandelt ein spezielles Thema in etwa 30 Minuten.
Der Podcast ist zu finden auf Spotify, Apple Podcasts, Podscout, gPodder, Youtube sowie www.demenz-podcast.de.
Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Rund zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken etwa 400.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. (DAlzG)
Pressestelle
Friedrichstr. 236, 10969 Berlin
Telefon: (030) 2593795-0, Fax: (030) 259379529
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