Die Zukunft lernt im Kindergarten / Arbeitgeber fördern naturwissenschaftliche Früherziehung / „Die Zukunft lernt im Kindergarten“ - das ist der Leitgedanke für eine Fortbildung mit rund 100 Erzieherinnen der Stadt Köln.
(Köln) - Die Veranstaltung mit dem Themenschwerpunkt „naturwissenschaftliche Früherziehung“ wird in einer Kooperation der Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände NRW e.V. mit dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln e.V. und dem Jugendamt der Stadt Köln durchgeführt.
Expertin auf dem Gebiet der naturwissenschaftlichen Früherziehung und Hauptreferentin der Veranstaltung ist Frau Prof. Dr. Gisela Lück, Chemiedidaktikerin an der Universität Bielefeld: „Bereits im Vorschulalter nehmen Kinder an den Dingen ihrer Umgebung Anteil und versuchen, die Zusammenhänge ihres Umfelds zu ergründen. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass sogar schon bei Drei- bis Fünfjährigen die entwicklungspsychologischen Voraussetzungen für einen Zugang zu naturwissenschaftlichen Phänomenen angelegt sind. Diesem nachweisbaren Interesse der Kinder kommt das bisherige Bildungsangebot aber nicht nach. Aus diesem Grunde haben wir spannende Experimente für Kinder im Kindergartenalter entwickelt, in denen sie erste Erfahrungen mit der unbelebten Natur machen.“
Bestätigt wird diese Einschätzung von Dr. Bernhard Keller, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände NRW e.V.: „Gerade im Vorschulalter nehmen Kinder naturwissenschaftliche Phänomene mit großer Neugier wahr. Sie wollen naturwissenschaftliche Zusammenhänge spielerisch erfassen und so Phänomene ihres Alltags begreifen lernen. Indem Erzieherinnen und Lehrerinnen auf Fragen der Kinder eingehen und die Kinder selbst entdecken lassen, wird ein dauerhaftes Interesse für die Naturwissenschaften und Technik geweckt. Was die Kleinen spielerisch und voller Neugier fast nebenbei erlernen, wird bei einer Weiterführung in der Grundschule den Einstieg in die naturwissenschaftlichen Fächer der weiterführenden Schule erleichtern. Und so manch ein kleiner Entdecker wird der Ingenieur oder Techniker der Zukunft sein.“
Tatkräftig unterstützt wird das Projekt durch den Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln e.V. Wolfgang Reß, Hauptgeschäftsführer des Verbandes: „In den internationalen Vergleichsstudien der letzten Jahre schneiden deutsche Schülerinnen und Schüler gerade in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern unbefriedigend ab. Eine Ursache dafür ist, dass der optimale Zeitpunkt für das Heranführen der Kinder an diese Themengebiete, nämlich die Vor- und Grundschulzeit, nicht genutzt wird. Die Folge ist, dass Schulabgänger immer häufiger große Lücken in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) aufweisen und darum für eine anspruchsvolle Berufsausbildung beispielsweise in der Metall- und Elektro-Industrie nicht geeignet sind. Eine weitere Folge dieser Entwicklung ist der zunehmende Ingenieurmangel. Die Innovationskraft und die Leistungsfähigkeit der Ingenieure sind jedoch maßgeblich für die Konkurrenzfähigkeit unserer Betriebe. Sowohl aus Arbeitgebersicht wie auch aus gesellschaftspolitischer Perspektive haben wir deshalb ein großes Interesse daran, die naturwissenschaftliche Früherziehung gezielt in unserer Verbandsregion zu unterstützen.“ Diese Fortbildung ergänzt das städtische Fortbildungsprogramm 2006 für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in städtischen Tageseinrichtungen für Kinder hervorragend. Das Fortbildungsprogramm hat bereits u.a. Themen aufgegriffen, wie „Forschen und Experimentieren mit Kindern“, „Mathematische Grunderfahrungen“, „Die Welt der Mengen (Maße und Zahlen), „Der Natur auf der Spur“.
Die Fortbildungsveranstaltung am 6. Juni 2006 bildet nicht den Schluss, sondern den Auftakt einer längerfristigen Arbeitgeberinitiative. Fest geplant ist eine weitere Förderung der naturwissenschaftlichen Früherziehung in Zusammenarbeit mit den Arbeitgeberverbänden, der Universität Bielefeld und der Stadt Köln.
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