Pressemitteilung |

Die Zukunft der Wirtschaft ist digital

(Stuttgart) - Die gesamte Wirtschaft wird sich nach Einschätzung des Deutschen Multimedia Verbandes (dmmv) in naher Zukunft vollständig auf die kommerzielle Nutzung digitaler Medien stützen. Eine digitalisierte Wirtschaft sei entstanden, in der sich die Trennung zwischen „New“ und „Old Economy“ auflöse, sagte der neugewählte dmmv-Präsident Rainer Wiedmann heute in Stuttgart. Kern dieser Entwicklung seien die Unternehmen der Internet- und Multimediabranche, die „Digital Economy“. „Diese haben durch die Einführung interaktiver, digitaler Medien einen neuen Wirtschaftszweig geschaffen und damit eine Revolution in der Wirtschaft eingeleitet“, so Wiedmann. Die Mitgliederversammlung des dmmv hatte am Vortag Wiedmann genauso wie die Vizepräsidenten Alexander Felsenberg und Florian Korff für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt.

Der dmmv unterscheidet zwischen der „Digital Economy“, der Digitalen Wirtschaft, und der Digitalisierten Wirtschaft. Die „Digital Economy“ besteht aus den Internet- und Multimediaunternehmen, die ihre Basis in der Umsetzung und Bereitstellung von interaktiven, digitalen Informationen haben. Die Digitalisierte Wirtschaft setzt sich aus bestehenden Wirtschaftsunternehmen zusammen, die das Internet als Kommunikations-, Vertriebs- und Beschaffungsplattform in ihren Geschäftsprozess integrieren und in allen Stufen der Wertschöpfungskette nutzen.

Die Kategorien „New“ und „Old Economy“ beschrieben die aktuelle Entwicklung nur noch unzureichend, ergänzte Alexander Felsenberg, der auch Geschäftführer des Verbandes ist. „Neu ist alles. Alles, was alt ist, wird vom Markt verschwinden.“ Tatsache sei, dass es bereits heute kein „Old Economy“-Unternehmen mehr gebe, das ohne eigene Homepage, ohne eine funktionierende eBusiness-Strategie und ohne digitalisierte Geschäftspro-zesse überleben könne. „Unternehmen, die diesen Zug verpassen, werden genauso vom Markt verschwinden wie Internet- und Multimedia-unternehmen, die bewährte Geschäftsmodelle und Finanzmärkte außer Kraft setzen wollen“, sagte Felsenberg.

Von Krise keine Spur

Den aktuellen Negativschlagzeilen über die Digital Economy entgegnete Rainer Wiedmann, dass sich die Zahl der Internet-Nutzer im Jahr 2000 mehr als verdoppelt habe. Die Unternehmen der Branche hätten seit über fünf Jahren jährlich ein hohes zweistelliges Wachstum zu verzeichnen. Im Jahr 2000 habe sich allein der Umsatz der Internet- und Multimediadienstleister gar verdoppelt. Und auch in diesem Jahr rechnet der Verband mit einer Wachstumsrate von 50 Prozent. „Das sind Krisen, die die sogenannte Old Economy auch gerne hätte“, sagte Wiedmann.

Auf der anderen Seite durchlaufe die Branche eine Konsolidierung. Nach einer Explorationsphase, in der jeder Geld bekommen habe, der eine Idee hatte und sie umsetzte, müssten sich diese Ideen jetzt im Wettbewerb bewähren. Wiedmann: „Es liegt auf der Hand und in der Natur des Marktes, dass nicht alle Unternehmen den gleichen Aufschwung haben werden. Unbestreitbar ist jedoch, dass interaktive Medien Wirtschaft und Gesellschaft verändert haben und in noch viel größerem Ausmaß verändern werden.“

Blick nach vorn

Der Verband stellte außerdem seinen Aktionsplan für die nächsten Monate vor. Der dmmv werde sich gegen die immer wieder aufkommenden Ideen zur Besteuerung von E-Commerce sowie gegen die geplante Änderung des Urhebervertragsrechtes einsetzen. Ferner bereite der Verband eine Gesetzesinitiative vor, nach der das „Hacken“ von Angeboten und das Vertreiben von „Hackerware“ unter Strafe gestellt wird. „Eine Grundvoraussetzung zur Sicherung des E-Commerce“, so Wiedmann. Weitere Schwerpunkte seien die Einführung der EU-EC-Richtlinie und der elektronischen Signatur auf europäischer Ebene. Wichtiges Ziel sei und bleibe zudem die Verhinderung von Rundfunkgebühren für die Nutzung von Internet-Dienstleistungen sowie von zusätzlichen Steuern auf die Nutzung interaktiver Medien.

Bei der Setzung von Standards will der dmmv für eine Reihe von Zukunftsbranchen klare Geschäftsmodelle erarbeiten und auf zukunftsweisende rechtliche Rahmenbedingungen drängen. In der Aus- und Weiterbildung werde der Verband bei der Evaluation und Anpassung der Ausbildungsberufe mitwirken. Außerdem konzipiert der dmmv Zertifikate für berufsbegleitende, kurzfristige Weiterbildungsangebote, um Mitarbeitern gezielt relevante Kenntnisse vermitteln zu können.

Zur Erweiterung der Dienstleistungen für seine Mitglieder wird der Verband sein Internet-Angebot www.dmmv.de zu einer Kommunikations-, Austausch- und Arbeitsplattform ausbauen. Außerdem plant der dmmv, durch Kooperation mit regionalen, bzw. lokalen Gruppen sein regionales Netzwerk zu erweitern. Mit einer Veranstaltungsreihe „E-Business-Updates" sollen andere Branchen vor Ort über den Einsatz von Internet-Technologie in ihren Unternehmen informiert werden.

Partnerschaft beschlossen

Am Vorabend hatte die dmmv-Mitgliederversammlung eine enge Partnerschaft mit dem Verband der Softwareindustrie Deutschlands (VSI) beschlossen. Der VSI repräsentiert 135 Mitgliedsunternehmen mit einem Gesamtumsatz von ca. 23,5 Milliarden Mark, also rund 70 Prozent des Umsatzes dieses Industriezweigs. Zu seinen Mitgliedern zählen namhafte Software-Hersteller wie Microsoft, Oracle oder Sun ebenso wie Dienstleister.

dmmv-Präsident Wiedmann begründete diese Partnerschaft mit der Notwendigkeit, die inhaltlichen und organisatorischen Grundlagen für die „Digital Economy“ zu schaffen. „Die deutsche Digital Economy braucht eine starke Stimme gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“, so Wiedmann.

VSI und dmmv planen, ihre Ressourcen und ihr Know-how zu bündeln, um die gemeinsamen Interessen ihrer Mitglieder wirksamer zu vertreten. Die Partnerschaft soll neben gemeinsamen Service-Dienstleistungen für die Mitglieder vor allem die Zusammenarbeit bei der politischen Interessenvertretung gegenüber Regierungen, Parlamenten und Verwaltungen umfassen. Außerdem sei beabsichtigt, die Geschäftsstellen von dmmv und VSI zusammenzulegen.

„Die Digital Economy steht nicht an ihrem Ende, sondern an ihrem Anfang“, sagte Wiedmann zum Abschluss seiner Ausführungen. Die Jahre des Experimentierens seien vorbei, das Lehrgeld sei entrichtet. „Die zweite Phase des Internets hat begonnen: Der eigentliche wirtschaftliche Siegeszug der Digital Economy steht noch bevor“, so der dmmv-Präsident. Der Deutsche Multimedia Verband als Vertreter der Digital Economy werde mit seinen Partnern diese Entwicklung maßgeblich prägen, die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft voranbringen und dem digitalen Standort Deutschland eine internationale Spitzenstellung sichern.

Bei Rückfragen:
Christoph Möller
Möller Unternehmenskommunikation
0221 80 10 87 87 oder 0179 100 90 80
cm@moeller-pr.de

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Multimedia Verband e.V. (dmmv) Kaistr. 14 40221 Düsseldorf Telefon: 0211/6004560 Telefax: 0211/60045633

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