Die Zeit für Schwarzgeldbesitzer wird knapp
(Dieburg) - Die Euro-Bargeldeinführung zum 1.Januar 2002 ist nicht nur eine enorme logistische Aufgabe. Schätzungen gehen davon aus, dass bundesweit etwa 98.500 Tonnen DM-Münzen zurückfließen und ca. 71.500 Tonnen Euro-Münzen ausgegeben werden. Sie bringt auch Schwarzgeldbesitzer jetzt immer mehr unter Druck. Gut eine Milliarde Mark Schwarzgeld ist zur Zeit noch in bar gebunkert. Zoll und Steuerfahnder haben ein engmaschiges Kontrollnetz gespannt Der entscheidende Punkt bei der Euro-Umstellung ist der: Für den Umtausch von DM-Beständen in Euro gelten alle Geldwäsche-Regeln uneingeschränkt.
Die Unterscheidung zwischen Buchgeld und Bargeld ist auch für das Schicksal des Schwarzgeldes bei der Umstellung auf den Euro von entscheidender Bedeutung. DM-Bestände auf schwarzen Bank- und anderen Konten in Deutschland werden auf Euro umgestellt wie anderes Buchgeld auch. Selbstverständlich schliesst diese Tatsache das Aufspüren von Schwarzgeld-Konten durch Steuerfahnder nicht aus.
Wer 30.000 Mark und mehr am Bankschalter tauscht, muss mit Fragen aufgrund des Geldwäschegesetzes rechnen. Bei begründetem Verdacht muss die Bank auch schon bei geringeren Summen nachfragen. Das ist auch dann unangenehm, wenn man nichts zu verbergen hat. Naive Versuche, die 30. 000.- DM Grenze zu umgehen, machen erst recht verdächtig. Ein Schlauberger der 6 Mal kurz hintereinander 5 000.- DM einzahlt, handelt sich sicher eine Geldwäsche-Meldung ein, weil dies den Verdacht nahe legt, die 30 000 DM Grenze werde umgangen.
Deshalb: Nicht benötigte Bargeldbestände entweder vorher aufs Konto einzahlen - oder warten, bis das Gedrängel vorbei ist. Die Landeszentralbanken und die Bundesbank nehmen ehemals gültige Zahlungsmittel zeitlich unbegrenzt an. Sie tauschen sie dauerhaft kostenfrei in Euro. Bei den Beamten dieser Banken ist dann mit besonderer Aufmerksamkeit, Ausweispflicht und strikter Anwendung des Geldwäschegesetzes zu rechnen. Das gilt für Banknoten wie für Münzen. In den anderen elf Partnerländern der Währungsunion ist es ähnlich. Der Gang über die Grenze ist für Schwarzgeldtransporteure mittlerweile gefährlich geworden. Mit mobilen Zolleinsatzkommandos werden z.B. Straßenkontrollen an den Grenzen zu Luxemburg oder zum Kleinwalsertal durchgeführt. Allein am Grenzübergang Bietingen und Neuhaus kassierten die Fahnder von Januar bis Mai 2000 rund 500 Millionen Mark ein.
Auch wer seinen Bestand an schwarzem Geld einkünfteorientiert anlegen möchte, wird dies nur mit Schwierigkeiten vor der Steuerbehörde verheimlichen können. Lässt er das Geld in seinem Unternehmen arbeiten so geht dem denknotwendig immer eine Einlage in das Betriebsvermögen voraus, und sie weckt spätestens bei der nächsten Betriebsprüfung die Neugierde, woher die Mittel für die Einlage stammen. Entsprechendes gilt für die Darlehenshingabe des Schwarzgeldbesitzers als Beteiligung an dem Unternehmen eines anderen. Auch durch Einschaltung eines Verwandten oder guten Freundes als Darlehensgeber wird die Frage des Finanzamtes nach der Herkunft der Mittel nicht vermieden werden können, wobei sich der Schwarzgeldbesitzer ggf. einer erneuten Steuerhinterziehung, zumindest des Versuchs hierzu, schuldig macht.
Die Besitzer von größeren Bargeldbeständen die an der Steuer vorbei angehäuft wurden, sitzen nun in der Euro-Falle. Für Sie gibt es nur einen risikolosen Ausweg, und zwar: indem sie ihr Geld verjubeln ehe der Euro kommt.
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Ein gefundenes Fressen ist die Euro-Umstellung für windige Vermittler warnt der BDF im BSZ® e.V. Denn die betrogenen Schwarzgeld-Besitzer laufen fast nie zur Polizei, wenn das Geld weg ist.
Der BDF Bund deutscher Fachanwälte im BSZ e.V. rät dringend bei externen Finanzplatzüberlegungen oder Euro-Umtauschbeschwerden immer einen deutschen Fachanwalt für Steuerrecht bzw. internationales Steuerrecht einzubeziehen.
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