Die Würde des Menschen darf nicht von einem Bluttest abhängen!" / KDFB und kfd besorgt über Kassenleistung für vorgeburtliche Bluttests
(Köln/Düsseldorf) - Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) - Bundesverband e.V. zeigen sich besorgt über die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten, Kliniken und Kassen zur Kostenübernahme für nichtinvasive pränataldiagnostische Tests (NIPT) als Regelleistung durch gesetzliche Krankenkassen.
"Wir sind in Sorge über die Aufnahme molekulargenetischer Bluttests zur Erkennung von Trisomien als Kassenleistung der Schwangerschaftsvorsorge. Wir sehen die Gefahr einer Selektion von Kindern mit und ohne genetische Auffälligkeiten. Wir befürchten einen noch größeren Druck auf schwangere Frauen und werdende Eltern. Ebenso sehen wir die Gefahr, dass Schwangerschaftsabbrüche zunehmen, wenn beispielsweise das Down-Syndrom festgestellt wird. Werdende Mütter und Väter wissen oft nicht, in welche Entscheidungssituation sie sich mit so einem Test bringen können", erklären KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth und kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil. Beide fordern nachdrücklich, die Angebote ergebnisoffener medizinischer und psychosozialer Beratung über pränatale Test- und Untersuchungsmöglichkeiten auszubauen sowie die vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossene verpflichtende Informationsbroschüre als Muss in die ärztliche Aufklärung aufzunehmen.
Beide Frauenverbände setzen sich für eine inklusive Gesellschaft ein, in der der Schutz des Lebens hohe Priorität hat und Gesunde und Kranke, Junge und Alte, Menschen mit und ohne Behinderungen ihren selbstverständlichen Platz haben. "Die Würde des Menschen darf nicht von einem positiven Blut-Test abhängen", so ihr Fazit. Gemeinsam fordern kfd und KDFB von den Verantwortlichen in Politik und im Gesundheitswesen daher den Ausbau begleitender Unterstützungsangebote für Eltern von Kindern mit Behinderungen sowie den Abbau jeglicher Form von Diskriminierung: "Es ist viel mehr Aufklärung in dieser Hinsicht gefragt. Trisomie darf kein Tabuthema mehr in der Gesellschaft sein. Dazu braucht es eine Normalität im Umgang sowie die Sichtbarkeit von Familien mit Trisomie-Kindern."
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