Die Schrägaufzeichnung wird 60 / 1953 wird das Verfahren zur Schrägaufzeichnung von Eduard Schüller patentiert
(Frankfurt am Main) - Eine der Basistechnologien für die Aufzeichnung von Videosignalen, die so genannte Schrägspuraufzeichnung feiert in diesem Jahr ihr 60. Jubiläum. 1953 wurde das von Eduard Schüller entwickelte Verfahren als "Vorrichtung zur magnetischen Aufzeichnung und Wiedergabe von Fernsehbildern" patentiert. Vor diesem Zeitpunkt wurden die analogen Signale als Schwingungen in Längsrichtung auf dem Magnetband gespeichert. Dies war für höherfrequente Signale wie Fernsehbilder nicht geeignet, da es unter anderem zu viel Platz, also zu viel Magnetband erforderte. Anders die Schrägaufzeichnung, sie nutzte die Fläche des Bands besser aus und brachte den Durchbruch bei der Entwicklung einer geeigneten Speichermöglichkeit für Fernsehbilder als Videosignale. Eduard Schüller (1904 - 1976) war Ingenieur und gilt als einer der maßgeblichen Wegbereiter der magnetischen Signalaufzeichnung.
1959 wurde der erste Videorecorder, der auf dem Prinzip der Schrägspuraufzeichnung arbeitete, präsentiert. Das Verfahren hat sich über Jahrzehnte in vielen Entwicklungsstufen und Gerätegenerationen bewährt. Angefangen bei den ersten Videorecordern für professionelle Zwecke, bis hin zu den Heimvideorekordern fand die 1953 patentierte Technologie Anwendung. Bis zum Jahr 2000 bewegten sich die Verkaufszahlen für Videorecorder in Deutschland stets im Bereich von mehr als drei Millionen Stück. 2002 sanken sie auf knapp zwei, 2004 auf unter eine Million und 2008 auf unter 100.000 Stück. Inzwischen sind die analogen Videorecorder als Aufzeichnungsgeräte so gut wie vom Markt verschwunden.
In der digitalen Ära traten optische Speicher wie die DVD und später die Blu-ray Disc die Nachfolge der Videocassette an, aber die enge Verbindung zwischen Medieninhalt und Speichertechnik löste sich immer mehr auf. Für Mitschnitte von Fernsehprogrammen ist heute zumeist die Festplatte das Speichermedium der Wahl - entweder fest eingebaut im Empfangsgerät oder im separaten Gehäuse mit USB-Anschluss.
Allerdings haben sich auch die Vorlieben der Konsumenten geändert. Das breit aufgestellte und umfangreiche Angebot der Online-Videotheken sowie der Mediatheken der Programmanbieter macht das Aufzeichnen von TV-Sendungen weitestgehend überflüssig.
Quelle und Kontaktadresse:
gfu Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik e.V.
Roland M. Stehle, Pressesprecher
Lyoner Str. 9, 60528 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 6302289, Telefax: (069) 6314036
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- 4. August 2013: 10 Jahre digitales Antennen-Fernsehen in Deutschland - / Branche arbeitet an Weichenstellungen für die Zukunft der Terrestrik
- Deutschland vernetzt sich - In anderen europäischen Ländern ist der Trend sogar noch stärker
- gfu Insights & Trends: "40 Jahre gfu - Smart in die Zukunft" / Experten präsentieren aktuelle Branchenthemen - Größte Veranstaltung dieser Art / Bereits mehr als 300 Teilnehmer