Die schönen Seiten von Glas: Klarer Blick auf Mutter Natur
(Troisdorf) - Natürlich ist Glas klar - glasklar sozusagen. Doch was dem Betrachter als selbstverständlich erscheint, nimmt seinen Anfang in einem der undurchsichtigsten Rohstoffe überhaupt: Sand. "Die Mischung macht es: Sand, Kalk, Soda und Altglas werden bei rund 1.600 Grad erhitzt, in Form gegossen und dann wieder auf Raumtemperatur heruntergekühlt", so der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF), Jochen Grönegräs. Was dabei herauskommt, ist der faszinierende, transparente Werkstoff Glas.
Glas ist tausende von Jahren alt. Seine Geschichte begann vor etwa 7.000 Jahren - damals noch als Zufallsfund in Form von vulkanischem Obsidian. Vor rund 3.600 Jahren startete dann die regelmäßige Nutzung - nach aktuellem Stand der Forschung in Ägypten. "Seitdem hat sich Glas zu einem weltweit in großen Mengen, industriell hergestellten Produkt entwickelt, das in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt wird - vom kunstvoll geformten Trinkglas bis zum großflächig eingesetzten, Licht spendenden Fassadenglas im modernen Städtebau", so Grönegräs.
Transparenter Schutzwall
Glas ist nicht nur transparent und eröffnet den Blick nach draußen, sondern es besitzt - zum Beispiel in Form von aktuellen, hoch Wärme dämmenden Dreifach-Verglasungen - die einmalige Eigenschaft, Wetterextreme abzuwehren. "Mit entsprechenden Verschattungen wie Jalousien und Rollläden oder mit speziellem Sonnenschutzglas bleibt die Sommerhitze im Garten. Im Frühjahr und Herbst dagegen kann man die Sonnenstrahlen gewinnbringend für eine Reduzierung der Heizkosten nutzen. Im Winter stellt Glas einen wirksamen Schutzwall gegen die Kälte dar und hält die teure Heizenergie im Raum", erklärt Grönegräs. Außerdem reduziert Glas - zum Beispiel als Schallschutzglas für besonders laute Ecken der Stadt - den Straßenlärm und sorgt für wohltuende Ruhe in den eigenen vier Wänden. Das gilt übrigens auch für die Ruhe vor Langfingern: Sicherheitsglas gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Für die Abwehr des Fußballs des Nachbarjungen ebenso, wie zum Schutz vor schwerem Einbruchswerkzeug.
Glas füllt nicht nur Fassadenlöcher
Früher füllte Glas in Form von Fenstern oder Fenstertüren überwiegend die "Löcher" in der Gebäudefassade. Heute jedoch wird der natürliche Baustoff immer stärker auch für konstruktive Aufgaben verwendet. Dazu zählt neben den häufig eingesetzten Pfosten-Riegel-Konstruktionen sowie attraktiven Vorhangfassaden auch das so genannte "Structural Glazing". Dabei werden die Scheiben aus Sicherheitsglas geklebt, über Klemmprofile zwischen den einzelnen Scheiben gehalten oder über einzelne Verbindungspunkte fixiert. "Dadurch entsteht der Eindruck einer ununterbrochenen Glashaut, die edel aussieht und hohe Stabilität bietet", so Grönegräs. Das gelte allerdings nicht nur für die Fassade, sondern auch für das Dach oder den Innenbereich moderner Glasbauten. "Ein Glasdach nutzt Tageslicht optimal und leuchtet die darunter liegenden Räume gleichmäßig aus. Ähnliches gilt für gläserne Trennwände, Treppenhäuser, Bodenflächen oder auch einen gläsernen Fahrstuhl. Aber ganz egal, wie Glas letztendlich eingesetzt wird: Es ermöglicht einen einmaligen Blick auf Mutter Natur oder auf die interessante Architektur der umliegenden Gebäude - das macht diesen Werkstoff absolut einzigartig."
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