Die Region braucht die A 39 / Ausschuss der Handwerkskammer: Autobahn A 39 unverzichtbar für die wirtschaftliche Entwicklung / Niedersächsischer Kombilohn lohnenswerter Modellversuch
(Lüneburg) - Mit den Planungen zur Autobahn A 39, für die derzeit das Raumordnungsverfahren läuft, hat sich jetzt der Wirtschaftspolitische Ausschuss der Handwerkskammer Lüneburg-Stade befasst. Nach einhelliger Auffassung der Mitglieder ist die A 39 für die wirtschaftliche Entwicklung der Region, insbesondere auch für das Handwerk, dringend erforderlich. Viele Handwerksbetriebe haben ihren Absatzradius vergrößert und sind auf eine schnelle Anbindung zum Kunden oder zur Baustelle angewiesen. Längere Anfahrtswege oder Staus durch die bestehenden Mängel bei der Verkehrsinfrastruktur führen jedoch zu hohen Kosten, erklärt Dachdeckermeister Jens Schmegel, Vorsitzender des Wirtschaftspolitischen Ausschusses. Eine schnelle Realisierung der A 39 werde die verkehrliche Situation erheblich verbessern, zudem werde das Handwerk auch von den zu erwartenden gewerblichen Neuansiedlungen profitieren. Der insgesamt hohe Nutzen der Autobahn stehe außer Frage.
Der Ausschuss der Handwerkskammer fordert, dass auch die neue Querspange B 190n zeitgleich in voller Länge realisiert wird. Das bestehende Verkehrsnetz müsse optimiert und bestmöglich an die neue Autobahn angebunden werden. Gefordert seien Lösungen, die auch den Celler oder den Lüchow-Dannenberger Raum künftig wesentlich besser erschließen. Die gravierenden Mängel in der Verkehrsinfrastruktur sind ein Standortdefizit, das wir uns nicht länger leisten können. Unsere Region steht im Wettbewerb mit anderen Regionen und dieser Wettbewerb wird an Intensität weiter zunehmen, so Schmegel.
Weiteres Thema im Ausschuss war die künftige Ausgestaltung der EU-Strukturfondsförderung ab 2007 und die mit der Einstufung als Konvergenzgebiet verbundenen Chancen für die Region des ehemaligen Regierungsbezirks Lüneburg. Bei der Planung der Programme auf Landesebene müssten insbesondere ausreichende Fördermöglichkeiten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen berücksichtigt werden.
Das niedersächsische Kombilohnmodell, das für Anfang Juli geplant ist und bei Neueinstellung von gering qualifizierten Langzeitarbeitslosen zeitlich befristete Zuschüsse für Arbeitnehmer und Arbeitgeber vorsieht, wertet der Wirtschaftspolitische Ausschuss der Handwerkskammer als lohnenswerten Modellversuch. Vorsitzender Schmegel: Der Kombilohn ist sicherlich kein beschäftigungspolitisches Allheilmittel, aber man muss auch die Alternativen betrachten, mit denen ansonsten versucht wird, diese Zielgruppe wieder in Beschäftigung zu bekommen. Maßnahmen wie die Ich-AG-Förderung oder die Ein-Euro-Jobs sehen wir im Handwerk deutlich kritischer. Positiv beim niedersächsischen Kombilohnmodell sei, dass es auf eine direkte Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt ziele und auch die Weiterqualifizierung fördere. In einem weiteren Punkt sind sich die Ausschussmitglieder einig: Das Modell entbinde nicht von den dringend erforderlichen Anstrengungen zur Senkung der Lohnzusatzkosten, damit der betriebliche Einsatz des Faktors Arbeit endlich dauerhaft wieder wettbewerbsfähiger wird.
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