Pressemitteilung | k.A.

Die Qualität der medizinischen Versorgung darf dem Spardruck nicht untergeordnet werden / BKK Tag stellt innovative Versorgungsformen vor

(Berlin/Hannover ) - Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steht möglicherweise vor einem grundlegenden Wandel, denn ihre gesamte Finanzierungssystematik steht laut Koalitionsvertrag auf dem Prüfstand. Heute werden für die medizinische Versorgung der über 70 Millionen gesetzlich Versicherten pro Jahr rund 140 Milliarden Euro fast ausschließlich über Krankenkassenbeiträge eingenommen und von den Kassen zielgerichtet im Interesse der Versicherten verwendet.

Bei den Gesundheitsreformen der letzten Jahre wurden die Finanzen der GKV stets auch dadurch entlastet, dass Leistungen gekürzt oder ganz gestrichen worden sind. In der jetzt anstehenden Reformdebatte darf die Versorgungsqualität dem immensen Spardruck nicht untergeordnet werden. Um darauf hinzuweisen, haben die Betriebskrankenkassen jetzt, wenige Tage bevor die Eckpunkte zur Gesundheitsreform bekannt werden sollen, ethische Fragen und Versorgungsfragen, mit denen sich die Gesetzliche Krankenversicherung immer wieder auseinander setzen muss, thematisiert.

Im Rahmen des gemeinsamen BKK Tages des BKK Bundesverbandes und des BKK Landesverbandes Niedersachsen-Bremen wurde am 22. und 23. März in Hannover in verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden über innovative Versorgungsformen, die moderne Medizin zwischen Versorgungsanspruch und Rationalisierung sowie den politischen Gestaltungsrahmen diskutiert.

Moderne Versorgungsformen etablieren

Mit der Gesundheitsreform 2003 (GMG) wurde die Innovationskraft der Gesetzlichen Krankenversicherung weiter gestärkt. Bei der Anwendung der erweiterten Möglichkeiten konnten die Betriebskrankenkassen an ihre langjährigen Erfahrungen anknüpfen, die sie bereits z.B. mit Projekten der Integrierten Versorgung oder eigenen Behandlungsprogrammen für chronisch Kranke gemacht hatten.

Bei der Modernisierung der Versorgung ist es ein besonderes Anliegen der BKK, die Situation auch der Menschen zu verbessern, die sich weniger im Blickpunkt der Öffentlichkeit befinden. So wird jetzt z.B. zusammen mit niedergelassenen Nervenärzten und Krankenpflegediensten durch die BKK das bundesweit erste Programm zur flächendeckenden Stärkung der ambulanten/häuslichen Versorgung von psychisch kranken Menschen etabliert. Darüber hinaus wurden im Rahmen des BKK Tages besondere Angebote für Neugeborene sowie Kinder und Jugendliche heraus gestellt.

Gesamtgesellschaftliche Aufgaben gemeinsam finanzieren

In der Vergangenheit wurde die GKV immer wieder herangezogen, um gesamtgesellschaftliche Aufgaben alleine zu finanzieren oder um andere Sozialsysteme zu unterstützen. So erhalten die Krankenkassen z. B. für bei ihnen versicherte Arbeitslosengeld-II-Empfänger keine ausgabendeckenden Beiträge. Damit subventionieren die Beitragszahler der Krankenkassen den Haushalt der Bundesagentur für Arbeit. Gesamtgesellschaftliche Aufgaben müssen auch von der gesamten Gesellschaft finanziert werden. Werdende Mütter zu unterstützen ist z.B. eine solche gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Denn Schwangerschaft und Geburt sind keine Krankheiten. Deshalb war es richtig, dass den Krankenkassen in Folge der letzten Gesundheitsreform (GMG) solche versicherungsfremden Leistungen aus dem Steueraufkommen des Staates erstattet wurden. Dahinter sollte die anstehende Gesundheitsreform im Ergebnis nicht zurück fallen.

Die Eckpunkte der Gesundheitsreform 2006 liegen heute noch nicht vor. Aber bereits jetzt kann man davon ausgehen, dass sie Gewohntes verändern und Neues schaffen wird. Die Versicherten der Betriebskrankenkassen werden seit über 250 Jahren gut versorgt. Mit diesem Erfahrungsschatz ist die BKK für die Zukunft gut gerüstet.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK), Büro Berlin Pressestelle Ebertstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 22312-0, Telefax: (030) 22312-129

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