Die Produzentenallianz trauert um die Filmproduzenten-Legende Artur Brauner
(Berlin) - Die Produzentenallianz trauert um den legendären Filmproduzenten und wichtigen Zeitzeugen Artur Brauner. Wie gestern bekannt gegeben wurde, starb Brauner im Alter von 100 Jahren in Berlin.
Mit seinem sieben Jahrzehnte umspannenden Lebenswerk und über 250 produzierten Filmen hat der Vater von vier Kindern Generationen von Kinogängerinnen und Kinogängern unterhalten und nicht zuletzt zum Nachdenken angeregt. Wegen seiner Verdienste um die deutsche Produktionswirtschaft, die filmische Aufarbeitung des Holocausts und sein eindrucksvolles Gesamtwirken als Produzenten-persönlichkeit wurde Artur Brauner 2018 mit dem Carl Laemmle Ehrenpreis ausgezeichnet. Er war außerdem seit 2012 Ehrenmitglied der Produzentenallianz.
"Wir haben mit Artur Brauner nicht nur einen Freund und einzigartigen Gestalter unserer Branche verloren. Er hatte jahrzehntelang einen maßgebenden Einfluss auf die deutsche Filmbranche. Als Produzent besaß er einen untrüglichen Instinkt für Stoffe und Geschichten und als Unternehmer bewies er Mut und Standfestigkeit. Er war eine Lichtgestalt, die auch im hohen Alter weiterhin aktiv war und die deutsche Produktionswirtschaft prägte. Sein Schaffen, und besonders seine wichtigen filmischen Beiträge zur Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit bleiben unvergessen. Er wird uns fehlen. Unsere Gedanken sind bei seinen Kindern und seiner Familie", so Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz.
Am 1. August 1918 im polnischen Łódź geboren, war Brauner als Sohn eines jüdischen Holzhändlers von Kindesbeinen an filmbegeistert. Während der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg tauchte er in Ostpolen unter. Viele seiner Verwandten verloren in Konzentrationslagern ihr Leben, weshalb Artur Brauner sich zeit seines Lebens - auch filmisch - mit den Verbrechen der Nazis auseinandersetzte und mit großer Besorgnis auf rechtspopulistische Tendenzen in der Gesellschaft blickte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er mit seinen CCC-Filmstudios zu einem der wichtigsten Filmproduzenten und trug maßgebend zum Aufbau einer leistungsfähigen Filmwirtschaft in Deutschland bei. Dort drehte er mit jungen deutschen Filmstars wie Romy Schneider in MÄDCHEN IN UNIFORM (1958). Auch den letzten Film von Romy Schneider DIE SPAZIERGÄNGERIN VON SANC SOUCI (1991) mit Michel Piccoli produzierte Artur Brauner. Dazwischen liegen zahlreiche Filmerfolge, mit denen Artur Brauer Millionen von Zuschauern in die Kinos lockte.
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