Die Preisträger der Wissenschaft 2024 / Gala der Deutschen Wissenschaft in Berlin
(Bonn) - Contimi Kenfack Mouafo, Professorin Dr. Carolin Schneider, Professor Dr. Bertolt Meyer, Professor Dr. Manfred Bayer und Professor Dr. Armin Willingmann sind die Preisträger, die auf der "Gala der Deutschen Wissenschaft" am 25. März 2024 im Konzerthaus in Berlin ausgezeichnet wurden.
Vor 300 Gästen aus Hochschule, Politik und Gesellschaft würdigten der Deutsche Hochschulverband (DHV) und das Deutsche Studierendenwerk (DSW) Contimi Kenfack Mouafo als "Student des Jahres 2024". Der aus Kamerun stammende Student der Elektrotechnik an der RWTH Aachen wurde für die Gründung des Vereins "3 E's 4 Africa" geehrt, dessen Vorstandsvorsitzender und treibende Kraft er ist. Die Initiative unterstützt seit 2020 afrikanische Studierende und Promovierende an Hochschulen in Afrika. Ziel ist es, durch Education, Empowerment und Ecofriendliness - die drei "E's 4" im Vereinsnamen - Forschungsprojekte zu Energiewende, Klimawandelbekämpfung und Klimawandelanpassung zu fördern. Der vom DHV und DSW gestiftete Preis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro versehen, das der Stifterverband zur Verfügung stellt.
Academics - das von der ZEIT und der Zeitschrift "Forschung & Lehre" getragene Online-Karriereportal für Wissenschaft, Forschung, Öffentliches und Gesellschaft - zeichnete Professorin Dr. Carolin Schneider als "Nachwuchswissenschaftlerin des Jahres" aus. Der Preis ist ebenfalls mit 5.000 Euro dotiert. Carolin Schneider ist approbierte Ärztin und Juniorprofessorin für Prävention und Genetik von metabolischen Erkrankungen der Leber am Uni-versitätsklinikum der RWTH Aachen. Dort widmet sie sich der Entwicklung effektiver Präventions- und Behandlungsstrategien gegen Stoffwechselerkrankungen. Um wichtige Risikofak-toren und Biomarker zu identifizieren, verbindet sie Informatik und Medizin, indem sie für umfassende Auswertungen Data-Science-Ansätze und künstliche Intelligenz nutzt. Darüber hinaus engagiert sich Professorin Schneider für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft, insbesondere in den MINT-Fächern, etwa als Mentorin für junge Wissenschaftlerinnen.
Professor Dr. Bertolt Meyer, Inhaber der Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie und Sprecher des Sonderforschungsbereichs "Hybrid Societies" an der TU Chemnitz, wurde vom DHV die Auszeichnung "Hochschullehrer des Jahres" verliehen. Der Preis, der mit Unterstützung des ZEIT-Verlags Gerd Bucerius GmbH & Co. KG vergeben wird, ist mit 10.000 Euro dotiert. Meyer, der ohne linken Unterarm geboren wurde und eine bionische Prothese trägt, ist ein Vorbild, Vorkämpfer und Botschafter für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Nicht nur in seiner Forschung geht es oftmals darum, Stereotype abzubauen und Barrieren zu überwinden. Auch als Wissenschaftskommunikator, der die in Kooperation von "ARTE" und "Deutschlandfunk" entstandenen Wissenschaftsformate "Agree to Disagree" und "People of Science" moderiert, will er Wissenschaft nahbar und nachvollziehbar machen. Durch sein vorbildliches und uneigennütziges Engagement hat sich Meyer, der Vi elfalt lebt und auch außerhalb des Hörsaals als Musiker und DJ gefragt ist, in herausragender Weise um das Ansehen des Berufsstands in der Öffentlichkeit verdient gemacht.
Professor Dr. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, wurde mit der Auszeichnung "Rektor des Jahres" geehrt, die der DHV zum sechzehnten Mal ausgelobt hat. Der Physiker wurde in einer Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands ermittelt, in der die Kompetenzen und Fähigkeiten der Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten der wissenschaftlichen Hochschulen Deutschlands auf den Stufen 1 ("die ideale Besetzung") bis 6 ("die denkbar schlechteste Besetzung") beurteilt wurden. Mit dem von Santander Universitä-ten gestifteten Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird Professor Bayer Schulungs- und Trai-ningsangebote finanzieren, um unbewusste Vorurteile (Implicit Biases) bei Personalentscheidungen zu vermeiden und so Vielfalt an der TU Dortmund umfassend zu stärken.
Professor Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, wurde als "Wissenschaftsminister des Jahres" ge-ehrt. Auch er wurde in einer Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands ermittelt, in der die Kompetenzen und Fähigkeiten der Wissenschaftsministerinnen und Wissenschaftsminister in Bund und Ländern auf den Stufen 1 ("die ideale Besetzung") bis 6 ("die denkbar schlechteste Besetzung") beurteilt wurden. Nach 2019 und 2021 hat Willingmann damit zum dritten Mal das DHV-Ministerranking für sich entschieden.
Neben den genannten Persönlichkeiten zeichneten die vom DHV gegründete Deutsche Uni-versitätsstiftung (DUS) und der Stifterverband die B. Braun-Stiftung als "Wissenschaftsstiftung des Jahres" aus. Die Stiftung wurde 1966 von den damaligen Vorständen des Medizintechnikunternehmens B. Braun Melsungen AG, Otto und Dr. Bernd Braun, ins Leben gerufen und legt ihren Fokus auf die Förderung von Bildung, Erziehung, Wissenschaft und Forschung. Sie vernetzt nationale und internationale Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen und treibt den Transfer von der Wissenschaft in die Praxis zum Wohle der Patientinnen und Patienten voran. Mit ihrer breitgefächerten Förderung, die Forschungsprojekte, Fortbildungsstipendien und Veranstaltungen umfasst, trägt sie dazu bei, dass sich Pflege und Gesundheitswesen weiterentwickeln und ständig steigenden Anforderungen gerecht werden. Dadurch hat die B. Braun-Stiftung exemplarisch Maßstäbe in der Wissenschaftsförderung gesetzt, an denen sich andere Stiftungen, Stifterinnen und Stifter orientieren können.
Auf der "Gala der Deutschen Wissenschaft" wurde darüber hinaus der "Deutsche Hochschulbaupreis" verliehen, den die DUS unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mit großzügiger Unterstützung der Eberhard-Schöck-Stiftung im zweijährigen Turnus ausschreibt. Der mit einem Preisgeld von 15.000 Euro verbundene Hauptpreis wurde für die Neugestaltung des Fritz Foerster-Baus an der TU Dresden verliehen. Entwurfsverfasser war das Büro CODE UNIQUE Architekten aus Dresden und Bauherr der Staatsbetrieb Sächsisches Bau- und Immobilienmanagement.
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