Die Prävention muss erhalten bleiben / Spar-Vorhaben der Kassen gefährdet Gesundheitsvorsorge
(Wiesbaden) - Energisch protestiert der Berufsverband Deutscher Internisten BDI e.V. gegen die Absicht des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen, die Präventionsleistungen in die Gesamtvergütung einzubeziehen und mit dem bundeseinheitlichen Orientierungspunktwert zu vergüten.
Die von der Politik versprochene Förderung der Prävention wird damit gestrichen, stellt BDI-Präsident Dr. med. Wolfgang Wesiack fest.
Nur durch die bisherige außerbudgetäre Finanzierung von Impf- und Vorsorgeleistungen konnten die bisherigen Erfolge im Kampf gegen lebensbedrohliche Krankheiten erzielt werden. Dabei ist die Inanspruchnahme durch die Versicherten leider noch immer nicht ausreichend. Nur durch gezielte finanzielle Anreize ist es möglich, die Akzeptanz der Vorsorgemaßnahmen zu steigern.
Ein Beispiel ist der Darmkrebs. Jährlich kommt es in Deutschland zu mehr als 71 400 Neuerkrankungen und 29 700 Todesfällen, berichtet BDI-Vorstandsmitglied Prof. Dr. med. Jürgen Riemann, Initiator der Stiftung LebensBlicke, die sich dem Kampf gegen den Darmkrebs widmet. Erstmals ist die Zahl der Darmkrebstoten rückläufig. Etwa 25 Millionen Deutsche sind über 55 Jahre alt und könnten eine Darmspiegelung in Anspruch nehmen. Jährlich werden aber nur rund 600 000 Darmspiegelungen gemacht. Wenn jetzt die besondere Honorierung der Prävention abgeschafft würde, wären alle bisherigen Erfolge zunichte gemacht, erklärt Riemann.
Der BDI appelliert an die Krankenkassen, sich ihrer besonderen Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung bewusst zu bleiben und die Prävention nicht vordergründigen Sparinteressen zu opfern.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI)
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