Die Parteien im Wirtschafts-Check bei der Landtagswahlarena des BDS München: Wer kann bei den Selbstständigen in der bayerischen Landeshauptstadt punkten?

(München) - Die Landtagswahlen in Bayern rücken näher. Aus diesem Anlass hat der BDS-Bezirksverband München am 5. Juli 2023 gemeinsam mit seinem Kooperationspartner, dem KKV Hansa München e.V. (Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung), zur BDS-Landtagswahlarena ins Hansa Haus München geladen. Den beiden einladenden Verbänden war es ein Anliegen, die Landtagskandidatinnen und -kandidaten hinsichtlich ihrer Einstellung und Visionen für die heimische Wirtschaft auf Herz und Nieren zu prüfen. Dieser Herausforderung stellten sich: Benjamin Adjei (Bündnis 90/Die Grünen), Franz Bergmüller (AFD), Martin Blasi (Freie Wähler), Andreas Lorenz (CSU), Dr. Michael Ruoff (FDP) und Katja Weitzel (SPD). Die Moderation übernahm der erfahrene Radio- und Fernseh-Moderator Roman Roell.

"Uns ist wichtig zu wissen, wie die Politik uns Unternehmerinnen und Unternehmer sieht und welche Lösungsansätze für die Vielzahl an Herausforderungen die einzelnen Parteien anbieten," meinte der Münchner BDS-Bezirksvorsitzende Michael Laub. "Bei der letzten Landtagswahl 2018 war die Welt eine andere. Neben Corona, dem russischen Überfall auf die Ukraine und der damit einhergehenden Energiekrise gab es seitdem zahlreiche weitere Krisen zu verkraften. So machen auch der Fachkräftemangel, neue Regulierungen hinsichtlich Mobilität, Wohnen und Bauen, die Anhebung des Mindestlohns sowie die stets steigende Bürokratie den Unternehmen in München zu schaffen. Um hier Lösungen zu erarbeiten, wünschen wir uns verlässliche Partner in der Politik," so Laub weiter.

Moderator Roman Roell startete vor dem Hintergrund dieser Erwartungen mit einem "Sehtest". Jede Partei bekam die Gelegenheit, ihre Sicht auf die Gewerbetreibenden und die Möglichkeiten zur Unterstützung und Teilhabe darzulegen. So wurde "getestet", ob die Sicht der Parteien auf die Unternehmerinnen und Unternehmer Münchens mit den Vorstellungen von diesen korrelierten.

Tatsächlich sah jeder der anwesenden Parteienvertreter die Notwendigkeit gegeben, sich künftig enger mit der Münchner Wirtschaft abzustimmen. Vor allem beim Thema Bürokratieabbau wurde Handlungsbedarf gesehen, wobei hier die Umsetzung von erleichternden Maßnahmen allerdings schwierig zu sein scheint. Kontrovers diskutiert wurde über das Thema Mobilität in München und dem Umland. Die Konkurrenz zwischen Auto- und Fahrradverkehr ist in München seit Jahren steigend, Staus und erheblich längere Fahrzeiten sind die Folge. Im Plenum diskutierte Lösungsansätze wie Quartiersparkhäuser, Kollektivnutzung von Fahrzeugen und Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs scheinen nur der Anfang einer Debatte zu sein, die sicher noch Jahre in Anspruch nehmen wird. Beim Thema Wohnen und Arbeit wurde einmal mehr die Abhängigkeit beider Bereiche deutlich. Viele mögliche Arbeitnehmer kommen nicht nach München, weil sie schlicht nicht wissen, wo sie wohnen sollen bzw. sich das nicht leisten können. Diskutiert wurde hier beispielsweise die Idee, wie in der österreichischen Gastronomie üblich, Angestellten Wohnraum im eigenen Wohnheim anzubieten, also die Kombination von Arbeiten und Wohnen. Andreas Lorenz (CSU) plädierte diesbezüglich für Steuererleichterungen, wenn Unternehmen Betriebswohnungen für ihre Angestellten bauen lassen.

Viele weitere Themen wurden diskutiert und Lösungsansätze besprochen. Auch Anliegen der BDS-Mitglieder, die im Vorfeld abgefragt wurden, streute Moderator Roman Roell geschickt im Laufe des Abends mit ein. Das Ziel, Klarheit über die Einstellung und das künftige Zusammenwirken mit der Wirtschaft der einzelnen Kandidaten und Kandidatinnen zu bekommen, hat sich für die Gäste und Verbandsmitglieder erfüllt.

Abschließend bestätigten die Gastgeber Michael Laub (Vorsitzender BDS München) und Jakob Berger (Vorsitzender KKV) den Podiumsteilnehmern eine offene Diskussion und bedankten sich für die Ideen, die Offenheit und den Willen, gemeinsam mehr für München und Bayern zu erreichen. Beim anschließenden Networking mit Stehempfang wurde ausführlich weiter diskutiert.

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